Keine noch so große Firma kann sich über Gesetze hinwegsetzen - das sagt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und geht damit auf Konfrontation mit Google. Der Internetriese hatte Ende September angekündigt, auf die Anzeigen der kleinen „Snippet“-Vorschauen zu verzichten und kein Geld für die Darstellung von Links mit Überschriften in der Websuche zu zahlen.
Macron kritisierte am Freitag bei einer Gesprächsrunde in Clermont-Ferrand, dass sich Google Freiheiten bei einem Gesetz herausnehmen wollen. Europäische Verleger hatten sich zuvor Hoffnungen auf Zahlungen von Google gemacht, nachdem in der EU-Urheberrechtsreform das sogenannte Leistungsschutzrecht festgeschrieben worden war. Demnach müssen Suchmaschinen Lizenzen für die Anzeige von Auszügen aus Medieninhalten erwerben.
Google zeigt von Medien nur noch Überschriften an
Wenn das französische Gesetz zur Umsetzung der Urheberrechtsreform Ende Oktober in nationales Recht in Kraft trete, werde Google keine „Snippets“ mehr mit Textauszug und Bild erzeugen, erklärte der zuständige Google-Manager Richard Gingras im September. Bleiben werde die Überschrift, die gleichzeitig auch der Link zur Website des Anbieters sei. Die Verlage bekommen aber die Möglichkeit, von sich aus festlegen zu können, ob sie auch Fotos und Textauszüge in der Websuche angezeigt haben wollen.
Da die „Snippet“-Vorschauen auf den Suchergebnisseiten in der Regel für deutlich höhere Zugriffszahlen bei den verlinkten Seiten führen, gehen Experten davon aus, dass etliche Verlage den entsprechenden Programmcode in ihre News-Seiten einbauen, auch wenn kein direkter Geldfluss von Google damit verbunden sein wird. Frankreich wird das erste Land mit den neuen Regeln sein.
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