In den kommenden Tagen werde es überall in der Erzdiözese Wien, die auch die Osthälfte Niederösterreichs umfasst, eine Fülle von Initiativen geben, um mit Gläubigen und Glaubenssuchenden "über Gott und die Welt" und die Grundfragen des Lebens ins Gespräch zu kommen. Die Initiativen, die von den einzelnen Pfarren selbst entwickelt werden, reichen von Straßenprojekten bis zu Diskussions- und Gesprächsrunden in Cafés und Privathäusern. Am Ende der Missionswoche steht die "Lange Nacht der Kirchen" am 28. Mai mit zahlreichen Veranstaltungen in den Wiener Gotteshäusern.
Evangelium mit "Freimut" zu den Menschen tragen
Der Erzbischof ermunterte in seiner Predigt alle an der Missionsinitiative Beteiligten, das Evangelium mit "Freimut" zu den Menschen zu tragen. In Österreich gebe es nämlich "eine gewisse Scheu", über Jesus und seine Botschaft zu sprechen. Das habe "einen sehr einfachen Grund: Jesus ist jemand ganz konkreter. Er hat ein Gesicht, einen Namen, er hat gelebt und gesprochen und zu Freundschaft mit ihm eingeladen". Auch forderte die Botschaft Jesu die Menschen auf, umzudenken und ihre Wertvorstellungen zu ändern. Jesus habe Kinder, Arme und Sünder in den Mittelpunkt gestellt, die "einfachen Leute" angesprochen. Diesen Blickwinkel einzunehmen, "das braucht Österreich", betonte Schönborn.
Zeitpunkt für "Offensive" bewusst gewählt
Laut Erzdiözese ist es kein Zufall, dass die Missionswoche um das Pfingstfest stattfindet. Pfingsten, das dritthöchste kirchliche Fest nach Weihnachten und Ostern, erinnert an die Erfüllung der Jünger Jesu mit dem Heiligen Geist. Durch das "Pfingstwunder" konnten die Apostel plötzlich andere Sprachen sprechen und sie verstehen, was deutlich machte, dass die Botschaft des Evangeliums allen Menschen gilt. Am Pfingstsonntag hatte sich Schönborn in seiner Predigt im Stephansdom mit deutlichen Worten für eine "innere Erneuerung" der Kirche nach den jüngsten Skandalen ausgesprochen. Die Kirche könne nach den "schlimmen Wochen" nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sagte der Erzbischof mit Blick auf die Kirchenaustritte der vergangenen Monate (siehe Infobox).
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