Seit nunmehr schon neun Jahren bietet das Schloss Goldegg sowie Der Seehof die Kulisse für Lesungen und Diskussionen rund um das Genie. Dementsprechend hochkarätig auch die Besetzung.
Freitag Nacht betrat Iffland-Ring-Träger Jens Harzer die Bühne und las aus „Der Atem“. Das Drama von Bernhards Jugend - die Erkrankung an einer Rippenfellentzündung, der Tod des Großvaters, und sein eigener Kampf in der Totenkammer - vorgetragen von Harzers eindringlicher Stimme ging tief ins Mark. Auch Schauspieler Max Simonischek nahm einem mit „Ein Kind“ oder „Die Kälte“ förmlich mit in Bernhards Seele.
Für Kurator Albert Ostermaier war es, wie er sagt, eine Herzensangelegenheit diesmal Bernhards autobiografisches Werk in den Fokus des Festivals zu setzen. „Es zeigt das geniale Sprachgenie von seiner verletzlichen, persönlichen Seite und seinen bitterlichen Kampf um Leben und Tod.“
Der deutsche Schriftsteller ließ neben Bernhard auch Ödon von Horváth vortragen. Nach Charlotte Schwabs Darbietung aus seinen „Sportmärchen“ steht heute, Sonntag ab 11.00 in Schloss Goldegg noch „Kasimir und Karoline“ am Programm.
Eine spannende Gegenüberstellung, zudem Bernhard, wie auch Horvath eine ganz eigene Kunstsprache entwickelten. Horváth den Menschen aber näher war, sich förmlich in sie hinein schraubte.
„Verstörungen“, Schloss Goldegg, heute 22. September, 11.00 Uhr
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