Nach Eklat um Vibrator

CES erlaubt im kommenden Jahr „Sex Tech“ auf Messe

Elektronik
17.07.2019 13:52

Die CES wird sexuell aufgeschlossener: Die alljährlich im Jänner in Las Vegas stattfindende Messe für Unterhaltungselektronik will ab dem kommenden Jahr erstmals auch „Sex Tech“ zeigen. Verantwortlich für den Sinneswandel bei den Betreibern dürfte der diesjährige Eklat um einen Robo-Vibrator zeichnen.

Das Start-up Lora DiCarlo hatte auf der diesjährigen Consumer Electronics Show in Las Vegas einen Robo-Vibrator präsentiert, der seine Aufgaben ohne menschliches Zutun vollbringen soll und vom Hersteller auf seiner Website als „weltweit erstes freihändiges Gerät für den heiligen Gral des Orgasmus“ angepriesen wird. Den CES-Veranstaltern gefiel das so gut, dass sie den Vibrator „Osé“ in der Kategorie Robotik mit einem CES Innovation Award auszeichneten.

Allerdings zog der Messeveranstalter CTA die Auszeichnung wenig später wieder zurück und verbannte das Gerät von der Messe. Begründet wurde dies mit den Teilnahmebedingungen des Wettbewerbs, wonach keine „unmoralischen oder obszönen“ Beiträge erlaubt seien. Man hätte das Sexspielzeug daher von vorne herein gar nicht für den Wettbewerb akzeptieren dürfen, hieß es damals von der CTA.

Gründerin warf Veranstalter Sexismus vor
Kritik hagelte es dafür - wenig überraschend - von Lora-DiCarlo-Gründerin Lora Haddock. Sie warf den Messeveranstaltern Sexismus vor: Während man auf der Messe jedes Jahr VR-Pornos ansehen könne und ein anderes Unternehmen dort 2018 sogar einen Sexroboter für den Mann präsentiert habe, sperre man nun ein Produkt aus, das von Frauen entworfen wurde, um Frauen Freude zu bereiten, so Haddock.

Preis nachträglich wieder anerkannt
Im Mai dann die Kehrtwende von der Kehrtwende: In einer Mitteilung entschuldigte sich die CTA für die Aberkennung des Innovationspreises und ehrte das Produkt nachträglich - wieder - mit diesem. Man habe die Auszeichnung „nicht richtig behandelt“, was zu „einigen wichtigen Gesprächen intern und mit extern Beratern“ geführt habe. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse wolle man nutzen, um die Messe weiter zu verbessern, hieß es damals.

CES 2020 erlaubt „tech-basierte Sexualprodukte“
Was das konkret bedeutet, verkündete die CTA nun am Dienstag in einer Mitteilung. Demnach sollen im kommenden Jahr - zunächst versuchsweise - „tech-basierte Sexualprodukte“ auf der Messe erlaubt sein. Ausgestellt werden sollen sie im Bereich „Gesundheit und Wellness“. Auflage: Die Produkte müssen „innovativ sein und neue oder aufkommende Technologien beinhalten“.

Strikte Kleiderordnung
Und: Das Standpersonal muss sich an eine Kleiderordnung halten. Kleidung, „die sexuell freizügig ist oder als Unterwäsche interpretiert werden könnte“, ist demnach ebenso tabu wie „zu viel nackte Haut“ und „enganliegende Kleidung, welche die Genitalien betont“. Diese Richtlinien würden für alle Mitarbeiter am Stand gelten, unabhängig vom Geschlecht, betonte die CTA. Darüber hinaus werde das bestehende CES-Verbot für Pornografie ohne Ausnahme auch 2020 “streng durchgesetzt", betonten die Messe-Veranstalter.

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