WLAN-Lautsprecher

„Wedge“: Bowers & Wilkins‘ „Hörmuschel“ im Test

Elektronik
06.07.2019 10:24

Multiroom-fähige WLAN-Lautsprecher gibt es inzwischen viele, doch die Klangqualität lässt dabei zuweilen zu wünschen übrig. Meint zumindest der britische Audio-Spezialist Bowers & Wilkins und hat deshalb kürzlich seine mehrere Lautsprecher umfassende „Formation Suite“ für den anspruchsvollen Hörer auf den Markt gebracht. krone.at hat das - zumindest in optischer Hinsicht - ungewöhnlichste Mitglied der neuen Lautsprecherfamilie getestet: den „Wedge“.

Die „Formation Suite“ besteht neben dem „Wedge“ aus dem Lautsprecherpaar „Duo“, dem Subwoofer „Bass“, der Soundbar „Bar“ sowie dem „Audio“, welcher es ermöglicht, passive Komponenten wie zum Beispiel CD-Player oder Plattenspieler in das kabellose Multiroom-System zu integrieren. Letzteres unterstützt bis zu acht Räume mit unterschiedlichen Produktkombinationen, etwa „Wedge“ plus Soundbar oder zusätzlichem Subwoofer.

Allen Geräten gemein ist, dass sie sich für 24-Bit-Streaming über eine von Bowers & Wilkins entwickelte Wireless-Technologie zu einem eigenen, proprietären Mesh-Netzwerk verbinden. Dies soll einerseits verhindern, dass sich mögliche Störfaktoren wie fremde Netzwerklösungen oder Kabel negativ auf den Klang auswirken, und andererseits kurze Synchronisationszeiten von lediglich einer Mikrosekunde bei Verwendung von zwei Lautsprechern für echten Stereo-Klang ermöglichen.

Sämtliche Geräte der „Formation Suite“ unterstützten zudem Apples AirPlay-2-Technologie, um Musik direkt von iPhone, iPad oder etwa iPod touch zu streamen und kommen ab Haus mit Spotify-Connect-Unterstützung.

Lampion-Lautsprecher
Das Design der Geräte darf durchaus als speziell bezeichnet werden, heraussticht aufgrund seiner Form jedoch vor allem der „Wedge“. Der Übersetzung des Namens ins Deutsche nach ist der Lautsprecher keilförmig, das Äußere erinnert uns jedoch eher an eine Muschel oder einen Lampion. Die außergewöhnliche Form folgt in jedem Fall einer Funktion, erzeugt das 120-Grad-Design doch ein besonders weiträumiges Klangbild, was es wiederum erlaubt, den „Wedge“ nahezu beliebig im Raum zu positionieren. Ein Blickfang dürfte das wahlweise in Schwarz oder Weiß erhältliche Gerät in jedem Fall sein.

Entscheidender ist allerdings, was sich unter der Hülle des rund 6,5 Kilogramm schweren und 232 x 400 x 243 Millimeter messenden „Wedge“ verbirgt. Im konkreten Fall sind dies ein 150-Millimeter-Subwoofer, zwei Mittel- (90 mm) und zwei Hochtöner (25 mm) mit einer Gesamtleistung von 240 Watt. Genug „Saft“ also, um die eigenen vier Wände lautstark zu beschallen.

Installation und Handhabung
Bevor es allerdings soweit ist, muss der „Wedge“ in Betrieb genommen bzw. eingerichtet werden, was sich jedoch denkbar einfach gestaltet: Mittels der dazugehörigen „Bowers & Wilkins Home“-App (iOS/Android) wird über ein entsprechendes Mobilgerät erstmalig per Bluetooth der Kontakt zum Lautsprecher hergestellt, dieser anschließend mit dem heimischen WLAN verbunden.

Neben der Verwaltung - sofern vorhanden - mehrerer Speaker, erlaubt die App zudem eine einfache Veränderung des Klangs. Statt diverser Equalizer-Presets für unterschiedliche Hörgewohnheiten gibt es allerdings lediglich die Möglichkeit, Höhen und Bässe auf einer nach oben und unten hin sechsstufigen Skala anzupassen.

Entsprechend einfach gestaltet sich auch die Bedienung am Gerät selbst. Wer die Lautstärke nicht per App steuern möchte, findet auf der Oberseite des „Wedge“ neben einer Start-/Stopp-Taste eine „Lauter“- und eine „Leiser“-Taste. Zusätzliche Tasten, etwa zum Speichern der Lieblings-Playlists, sucht man leider vergeblich.

Minimalismus bei Anschlüssen und smarten Features
Minimalismus herrscht auch bei den unterseitigen Anschlüssen: Nur eine Ethernet-Schnittstelle, um den „Wedge“ per Kabel ans Netzwerk zu hängen, findet sich dort. Einen analogen Aux-Eingang gibt es nicht - dafür bietet der Hersteller schließlich seinen „Formation Audio“-Hub, und der USB-Port dient lediglich für Firmware-Updates, nicht jedoch zum Abspielen von Musik über einen entsprechenden Stick bzw. einer externen Festplatte.

Im Gegensatz zu anderen Mitbewerbern kommt der „Wedge“ zudem ohne die Möglichkeit einer Sprachsteuerung mittels Amazons Alexa oder dem Google Assistant daher. Das muss kein Nachteil sein, dürfte für so manchen Interessierten heutzutage aber ein nicht unwesentliches Kaufkriterium sein.

Satter Sound
Was der „Wedge“ dafür zu bieten hat, und das nicht zu knapp, ist Spitzenklang. Der Lautsprecher überzeugt nicht nur mit seinem, wie eingangs erwähnt, überraschend räumlichen Klangfeld, sondern erweist sich vor allem als äußerst sattelfest in praktisch allen Genres. Ob pumpende Dubstep-Bässe, verzerrte Gitarrenriffs, sanfte Streicherklänge oder entspannter Jazz: Der „Wedge“ liefert von den Tiefen bis in die Höhen ausgewogenen, klaren Klang, der selbst feine Nuancen für das Ohr hörbar macht.

Das (und das Design) lässt sich Bowers & Wilkins allerdings auch einiges kosten: Mit 999 Euro ist der „Wedge“ von allen Lautsprechern der „Formation Suite“ zwar der günstigste, im Vergleich etwa zur Konkurrenz von Sonos aber noch ein ganzes Stück teurer.

Fazit: Dem Versprechen vom „raumfüllenden Klang (…) gepaart mit einem innovativen Design, das Augen und Ohren begeistert“ wird der „Formation Wedge“ von Bowers & Wilkins gerecht. Was dem WLAN-Lautsprecher an „Smartheit“ (Stichwort Sprachassistent) oder etwa Anschlüssen fehlt, macht er nebst ansprechender Optik und hochwertiger Verarbeitung durch seine einfache Bedienung und seinem unverfälschten, präzisen Sound mehr als wett.

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