Reininghaus-Gründe

Graz will riesiges Areal zu “Öko-Stadt 2035” machen

Steiermark
24.03.2010 16:34
Die Weichen für den Kauf von Graz-Reininghaus durch die Stadt sind gestellt - der Deal (siehe Daten und Fakten am Storyende) soll noch vor dem Sommer über die Bühne gehen. Auf dem 545.000 Quadratmeter großen Areal soll eine Öko-Stadt (siehe Grafik oben) nach modernsten Maßstäben entstehen. 100 Millionen Euro werden in die Infrastruktur investiert.

Nachdem der Traum von Asset One, einen eigenen Stadtteil in Graz-Reininghaus zu errichten, nicht zuletzt aufgrund der Wirtschaftskrise geplatzt ist, will die Stadt das Projekt nun selbst in die Hand nehmen. ÖVP-Finanzstadtrat Gerhard Rüsch: "Wir wollen diesen Stadtteil entwickeln, werden den bisherigen Eigentümer aber nicht aus der Verantwortung entlassen." Heißt im Klartext, dass die Asset One und Investoren um 25 Millionen Euro umfallen könnten (siehe Daten und Fakten unten).

Die Ziele für Reininghaus
Ziel der schwarz-grünen Regierer ist die Errichtung einer Öko-Stadt des 21. Jahrhunderts - in Reininghaus sollen bis zum Jahr 2035 Tausende Menschen wohnen, arbeiten, einkaufen und ihre Freizeit verbringen. Das Areal ist ja so groß wie die gesamte Grazer Altstadt. Rüsch: "Graz wächst unaufhörlich. Wir werden Platz für all diese Menschen brauchen." Die Grünen wollen möglichst wenig Autoverkehr, die Nutzung von Solarenergie, moderne Niedrigenergiebauweise. Bürgermeister Siegfried Nagl hat vor wenigen Wochen einen Rahmenplan für den Grazer Westen vorgelegt. Kernpunkte: ein zweiter Hauptplatz, Parks, eine Allee, autofreie Zonen und mehr.

Noch offene Fragen
Der Gemeinderat soll im April über den geplanten Deal entscheiden, aber die schwarz-grünen Regierer haben ohnehin die Mehrheit. Allerdings sind noch nicht alle Fragen zwischen der Stadt und der Asset One geklärt. Nicht nur Asset-One-Eigentümer Ernst Scholdan muss dem Deal zustimmen, sondern auch mehrere Investoren, die Geld in die Asset One-Träume gesteckt haben. Rüsch zeigt sich optimistisch, dass die Stadt ihre Vorstellungen umsetzt.

Daten und Fakten

  • Die Stadt bezahlt einen Euro für Graz-Reininghaus. Eigentümer ist derzeit Asset One, der weitere Grundstücke gehören. 
  • 60 Millionen Euro Bankschulden hat die Asset One für Reininghaus angehäuft. Diese will die Stadt in den nächsten 15 bis 20 Jahren tilgen. Das Budget soll nicht belastet werden - die Rückzahlung erfolgt durch Grundstücksverkäufe usw. 
  • Ein Drittel des Areals wird an Genossenschaften verkauft. Zwei Drittel verbleiben im Stadt-Besitz - die Stadt vergibt langjährige Baurechte und kassiert dafür "Miete". 
  • Ernst Scholdan von der Asset One und Investoren haben für Reininghaus auf der Passivseite noch 25 Millionen Euro stehen. Die Stadt haftet dafür nicht. Eine "Auszahlung" ist offen.

von Gerald Richter, "Steirerkrone"

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