Horror-Unfall in Wien

Paar in Auslage geschleudert: Kein Prozess

Wien
16.04.2019 06:57

Ein mittlerweile 18-jähriger Bursche, der im Vorjahr bei einem verheerenden Unfall im Wiener Bezirk Ottakring mit seinem Wagen zwei Fußgänger erfasst hatte - das Paar erlitt lebensgefährliche Verletzungen -, muss sich nach dem Unfall nicht vor Gericht verantworten. Das Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung wurde von der Staatsanwaltschaft diversionell erledigt. Der Unfalllenker gilt, sofern er sich an die für ihn geltenden Vereinbarung hält, damit weiterhin als unbescholten.

Der folgenschwere Unfall hatte sich am 10. September 2018 auf der Wattgasse in Ottakring abgespielt. Die beiden Passanten - ein 29-jähriger Mann und seine 26 Jahre alte Freundin - waren am Weg zum Polizeikommissariat Ottakring und warteten an einer Kreuzung auf Grünlicht. Der junge Autofahrer, der zu diesem Zeitpunkt noch 17 Jahre alt war, war stadtauswärts unterwegs, bemerkte jedoch die sich auf seiner Spur aufbauende Fahrzeugkolonne zu spät. 

Paar erfasst und in Auslagenscheibe geschleudert
Denn als er seinen Vordermann vor sich auftauchen sah, verriss der Bursche den Wagen, um einen Auffahrunfall zu verhindern. Doch dabei geriet er auf den Gehsteig, fuhr ein Verkehrsschield nieder und erfasste die beiden Fußgänger.
Das Paar wurde in eine Auslagenscheibe geschleudert und schwerst verletzt, der Wagen krachte gegen eine Hausmauer und kam zum Stillstand. Aufgrund von Lärm und Geschrei wurden Beamte der gegenüberliegenden Polizeiinspektion auf den Unfall aufmerksam und eilten sofort den Schwerverletzten zu Hilfe. Diese wurden bereits von einem Zeugen des Unfalls, einem pensionierten Chefarzt, erstversorgt.

Wochenlang im Krankenstand
Der 29-Jährige erlitt Serienrippenbrüche, eine Kopfverletzung samt Hirnblutung und Schnittverletzungen an der Brust. Am rechten Oberarm wurde der Radialnerv durchtrennt, ebenso eine Sehne an der rechten Hand. Seine Freundin musste mit einem offenen Schlüsselbeinbruch, Kopf- und multiplen Schnittverletzungen - darunter die Durchtrennung eines Brustmuskels - und mehreren durchtrennten Nerven an der linken Hand im Spital behandelt werden. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus war das Paar wochenlang im Krankenstand.

Der junge Autolenker blieb bei dem Crash unverletzt, erlitt jedoch einen Schock. Er war nicht alkoholisiert und im Besitz eines gültigen Führerscheins.

Bursch gilt weiter als unbescholten
Mithilfe seines Rechtsvertreters Philipp Wolm wickelte der Bursch beim Verein Neustart einen Tatausgleich ab. Der 18-Jährige erklärte sich dabei bereit, sich eingehend mit den Unfallursachen auseinanderzusetzen, im Rahmen seiner Möglichkeiten Wiedergutmachung zu leisten und Maßnahmen zu treffen, um zukünftig im Straßenverkehr kein Sicherheitsrisiko mehr darzustellen. Der junge Mann gilt somit weiterhin als unbescholten.

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