Petition im Ennstal

Großteil der Bürgermeister ist für das Leitspital

Steiermark
25.03.2019 18:40

Knapp zwei Wochen vor der Volksbefragung zum Leitspital beziehen viele Bürgermeister des Bezirks Liezen Stellung: 21 von 29 Ortschefs bekennen sich grundsätzlich zu der Reform, stellen in einer Petition aber auch Forderungen. Unterstützung erhalten sie von Experten wie Pflegeombudsfrau Renate Skledar.

„Wir sind für Reformen und für eine flächendeckende Gesundheitsversorgung im Bezirk Liezen“, begründet Roland Raninger die Petition. Raninger ist Bürgermeister in Stainach-Pürgg, dort entsteht das Leitspital bis 2025. Es ersetzt die Spitäler in Rottenmann, Bad Aussee und Schladming.

„Gegner wollen politisches Kleingeld verdienen“
Mit Raninger gingen am Montag die Amtskollegen Fritz Zefferer (Mitterberg-St. Martin), Herbert Gugganig (Irdning-Donnersbachtal) und Bernhard Moser aus Landl an die Öffentlichkeit. Sie betonen, dass sie als Entscheidungsträger verantwortungsbewusst handeln müssten. Zefferer: „Bei den Gegnern habe ich das Gefühl, dass sie nicht Fachleuten vertrauen, sondern politisches Kleingeld verdienen wollen, was verantwortungslos ist.“

Moser aus dem peripher gelegenen Landl meint: „Für uns sind einige Kilometer mehr Entfernung kein Unterschied, entscheidend ist die Qualität.“

In der Petition stellen die Bürgermeister auch Forderungen: die Sicherstellung der flächendeckenden Notarztversorgung, zusätzliche Gesundheitszentren (angedacht sind neben den drei aktuellen Spitalstandorten auch Liezen und Admont, dazu ein Netzwerk im Raum Eisenwurzen), die Nachnutzung der bestehenden Krankenhäuser im Gesundheitssektor und eine Arbeitsplatzgarantie für die derzeitigen Mitarbeiter.

Gesundheitsexperten für Leitspital
Unterstützung kommt von Gesundheitsexperten wie Gerhard Melzer, ärztlicher Leiter im LKH Rottenmann-Bad Aussee („es gibt keine Alternative“) und Johannes Koinig vom Gesundheitsfonds. Ombudsfrau Skledar meint: „Am neuen Leitspital führt kein Weg vorbei, ich spreche mich zu 100 Prozent dafür aus. Kleine Krankenhäuser sind nicht mehr in der Lage, alles abzudecken. Die Probleme kommen, falls es kein Leitspital gibt.“

Auch Karl Wohak, ärztlicher Leiter der Klinik Diakonissen Schladming, ist pro Leitspital: „Wir müssen unsere Kräfte bündeln, um auch künftig die Diensträder für den Klinikbetrieb sicherstellen zu können. In Schladming wird es weiterhin eine unfallchirurgische Versorgung geben, das ist in Stein gemeißelt.

Zum Abschluss meinte Gugganig: „Ich wünsche allen Bürgern, dass sie das neue Leitspital nie brauchen werden.“

Heinz Weeber, Kronen Zeitung

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