Seelisch kranke Eltern

Kleine Kinder – große Belastung

Gesund
01.03.2019 06:11

Wenn die Erziehungsberechtigten psychische Probleme haben, leiden vor allem die Jüngsten. Es gibt jetzt aber österreichweit einige Projekte, die Betroffenen helfen und Netzwerke aufbauen, welche alle Beteiligten miteinschließen.

In meiner Schulzeit war mir wichtig, dass auch zu Hause alles in Ordnung war. Ich kümmerte mich nicht nur um die Einteilung der Finanzen, sondern hatte auch sonst überall einen wachsamen Blick, denn auf die ,Erwachsenen‘ konnte ich mich nicht verlassen“, berichtet Lisa Kainzbauer, deren Mutter an Schizophrenie erkrankt war. „Mit Mitschülern und Lehrern redete ich kaum über meine Mama. Ich wollte mich nicht zum Gespött machen und sie vor schlechter Nachrede bewahren."

Wenn Eltern psychisch erkranken, leiden vor allem die Kinder. Um sie von Anfang an zu begleiten, müssen Experten diese einbinden und herausfinden, was sie brauchen. Das macht etwa „Village - how to raise the village to raise the child“, eine Forschungsgruppe der Ludwig Boltzmann Gesellschaft und der MedUni Innsbruck (T). Angelehnt an das afrikanische Sprichwort, nachdem es ein Dorf braucht, um ein Kind großzuziehen, gilt es, den Teufelskreis früh zu durchbrechen, damit die Sprösslinge später nicht selbst erkranken. „Unser Ziel ist es, diese früh wahrzunehmen und sie zu unterstützen. Es gilt, den ,Kreislauf des Schweigens‘ zu psychischen Erkrankungen zu durchbrechen, denn darüber wird kaum geredet", erklärt Leiterin Dr. Jean Paul. Mit Ärzten, Eltern und dem gesamten Umfeld sowie mit den Ergebnissen aus der Forschung soll ein Netzwerk geknüpft werden, das die Kinder auffängt und ihnen Halt gibt. Services, die von Nachbarschaftshilfe bis zur Schule reichen.

Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter
www.hpe.at

Eva Greil-Schähs, Kronen Zeitung

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