Nach der Davis-Cup-Reform hat die ATP am Donnerstag in der Londoner O2-Arena ihren teilweise umstrittenen, neuen Teambewerb aus der Taufe gehoben. Ab Jänner 2020 wird es jährlich in drei australischen Städten den ATP Cup geben, in dem es in zehn Tagen um 750 ATP-Punkte und 15 Millionen US-Dollar geht. 24 Nationen kämpfen in sechs Vierer-Gruppen um insgesamt acht Plätze im Viertelfinale, danach geht es im Knock-Out-System mit Viertelfinale, Semifinale und Finale weiter.
Bis zu fünf Spieler können in jedes Team nominiert werden, jeder Länderkampf besteht aus zwei Singles und einem Doppel. Als Hauptkriterium für die Qualifikation wird das Ranking des bestplatzierten Spielers jedes Landes herangezogen. Es besteht keine Startverpflichtung, aber bei der Präsentation waren viele Spieler-Stimmen zu hören, die den Bewerb voll unterstützen. Die ATP unter Führung von Chris Kermode und Australian-Open-Turnierdirektor Craig Tiley haben in den vergangenen viereinhalb Jahren eng an der Entwicklung des Bewerbs gearbeitet, der eine Wiederbelebung des früheren World Team Cups in Düsseldorf (1978-2012) bedeutet, allerdings wesentlich größer aufgezogen wird.
Mit Höhepunkt starten
„Wir möchten, dass das Herrentennis weiter wächst und unsere Reichweite auch für Fans erweitern“, meinte Kermode. „Wir möchten die ATP Tour mit einem absoluten Höhepunkt starten.“ Die ATP hat sich übrigens auch mit einem neuen Logo versehen und das „World Tour“ gestrichen: Künftig soll das Jahr mit dem ATP Cup beginnen, die ATP Tour ablaufen und mit den ATP Finals abgeschlossen werden.
Drei Teambewerbe
Craig Tiley, der u.a. auch beim Laver Cup organisatorisch mitmischt, sieht genügend Platz für sogar drei Teambewerbe inklusive dem traditionellen Davis Cup. Dass zwischen dem aktuellen Termin des neuen Davis-Cup-Finales im November und dem ATP Cup nur sechs Wochen stehen, ist nicht in Stein gemeißelt. Doch tatsächliche Lösungen wurden am Donnerstag nicht genannt, sondern mit allgemeinen Floskeln weichgezeichnet.
Spieler begeistert
Die Spieler sind jedenfalls begeistert. „Mir gefällt, dass es eine ATP-Veranstaltung ist, von den Spielern, und dass wir Ranking-Punkte bekommen. Es ist die beste Art und Weise, in die Saison zu starten. Wir spielen mehr als 90 Prozent unserer Zeit als Einzelspieler. Dies bringt uns als Nationen zusammen. Ich werde sehr stolz sein, mein Land repräsentieren zu können“, meinte u.a. der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic.
Der Turnierkalender wird zu Beginn des Jahres durcheinandergewirbelt. Den Hopman-Cup wird es nicht mehr geben, und auch einige australische Turniere werden im ATP Cup verschmelzen. Die drei australischen Städte sollen laut Tiley noch in diesem Jahr bekanntgegeben werden.
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