Mörder, Sex-Verbrecher, brutale Räuber: Es sind verurteilte Schwerverbrecher, die im „Felsen“, dem berüchtigten Hochsicherheitsgefängnis in Krems-Stein in Niederösterreich, inhaftiert sind. Justizwachebeamte wissen, wer sich hinter welcher Zellentür befindet - zumindest bis jetzt. Doch das soll sich „dank“ Datenschutz ändern.
Name, Häftlingsnummer - „Aufenthaltsdauer“. Mit einem Blick auf das Schild der giftgrünen Türe ist klar, mit wem man es im Hochsicherheitstrakt zu tun hat. Doch die seit Mai EU-weit verbindliche Datenschutzgrundverordnung dürfte selbst an den heimischen Justizanstalten nicht spurlos vorübergehen.
Wie die „Krone“ erfuhr, sollen Häftlinge künftig „inkognito“ ihre Strafe absitzen - zumindest in Krems-Stein. Was das bedeutet: Für die Namensschilder an den Zellentüren, so heißt es, müssen eigene Blechplatten als Sichtschutz angefertigt werden - Datenschutz!
Ob dieser (in Stein bereits zum Teil umgesetzte Vorstoß) auch in anderen heimischen Gefängnissen realisiert wird, konnte auf „Krone“-Anfrage am Samstag niemand beantworten. Fakt ist, „die kuriosen Blüten der neuen Datenschutzverordnung“ sind um eine Facette reicher.
Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung
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