Hinter ÖVP, vor FPÖ

Umfragen: SPÖ tritt trotz Neustart auf der Stelle

Österreich
29.09.2018 14:42

Die SPÖ bleibt in der Wählergunst nach dem Wechsel an der Parteispitze in einer ersten veröffentlichten Erhebung stabil. Einer Umfrage zufolge hält die Partei auch nach der Designierung von Pamela Rendi-Wagner zur neuen Vorsitzenden bei 28 Prozent. Das bedeutet weiterhin Platz zwei hinter der ÖVP und einen deutlichen Abstand zur drittplatzierten FPÖ.

Die ÖVP kommt in dieser Umfrage des Linzer Market-Instituts (800 Befragte) auf 33 Prozent, die FPÖ liegt mit 23 Prozent klar hinter der SPÖ. „Die Ergebnisse unserer September-Hochrechnung sind gegenüber der Hochrechnung von Ende August praktisch unverändert“, sagte Market-Studienleiter David Pfarrhofer gegenüber dem „Standard“, für den die Umfrage durchgeführt wurde. Damit liegen sowohl ÖVP als auch SPÖ jeweils gut einen Prozentpunkt über ihrem Nationalratswahlergebnis aus dem Vorjahr. Die FPÖ hingegen liegt demnach rund drei Prozentpunkte unter dem letzten Wahlergebnis.

Rendi-Wagner in Kanzlerfrage schlechter als Kern
Auch in der Kanzlerfrage liegt die ÖVP auf Platz eins, allerdings mit deutlicherem Abstand als bisher: 36 Prozent der Wahlberechtigten würden Parteichef Sebastian Kurz als Kanzler wählen, für Rendi-Wagner können sich 25 Prozent begeistern. Gegenüber dem bisherigen SPÖ-Vorsitzenden Christian Kern hat sie in dieser Erhebung drei Prozentpunkte verloren.

Erhoben wurde in der Umfrage unter anderem auch, ob die SPÖ geschlossen hinter Rendi-Wagner stehe. Davon sind nur sieben Prozent der Befragten vollständig und 20 Prozent teilweise überzeugt.

Grüne auf Comeback-Kurs
Die NEOS kommen laut der aktuellen Umfrage auf acht Prozent, die Grünen auf fünf und die Liste Pilz auf zwei Prozent. Mit diesem Ergebnis käme es zu einem Comeback der Ökopartei im Nationalrat, die Liste Pilz würde einen Wiedereinzug klar verpassen.

Rendi-Wagner will wieder Nummer eins werden
Am Samstag trat Rendi-Wagner erstmals auf einem Parteitag als designierte SPÖ-Chefin auf. In ihrer Rede vor den niederösterreichischen Genossen in Schwechat betonte sie, eine „Lebensentscheidung“ getroffen zu haben. Sie sei zwar erst kurz in der Politik, „aber die Werte der Sozialdemokratie teile ich schon sehr, sehr lange“, sagte sie. Wieder die Nummer eins zu werden, sei das Ziel.

Sie habe Unterstützung erhalten und Vertrauen bekommen, sagte Rendi-Wagner zu ihrer Bestellung als SPÖ-Chefin. Und sie wisse, dass das zum Teil auch Überwindung gekostet habe. Sie habe „keine leichte Entscheidung“, aber eine „Entscheidung für Verantwortung“ und für „eine riesengroße Sache, um die es geht“, getroffen. Ihre „Lebensentscheidung“ sei jedenfalls „goldrichtig“.

Hans Peter Doskozil, Landesparteichef der SPÖ Burgenland, sprach sich am Samstag im Ö1-„Mittagsjournal“ gegen öffentliche personelle Zwischenrufe aus der Partei aus. Rendi-Wagner brauche zudem keine Empfehlungen, wie sie ihr Amt auszulegen habe. Die Entscheidung für die Ex-Gesundheitsministerin als neue Parteivorsitzende sei „die richtige“ gewesen.

NÖ: Schnabl mit 86 Prozent wiedergewählt
In Niederösterreich wurde Landesparteichef Franz Schnabl am Nachmittag mit 86 Prozent wiedergewählt. Der 59-Jährige, der auch Landeshauptfrau-Stellvertreter ist, war der einzige Kandidat für die Funktion. Das Ergebnis für Schnabl lag deutlich unter jenem seiner ersten Wahl - 2017 waren es noch 98,8 Prozent gewesen, diesmal exakt 85,96 Prozent.

Schnabl führte das schwächere Ergebnis auch darauf zurück, dass die Partei „an allen Ecken und Enden erneuert“ werde. Er wisse, dass Erneuerung nicht immer angenehm sei, und rief auch dazu auf, die eigene Person hinter die Parteiziele zu stellen.

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