Messerattacke in Tulln

Angreifer einvernommen: „Wollte sie nicht töten“

Österreich
26.09.2018 11:04

Jener 28-Jährige, der in der Vorwoche in Tulln mit einem Küchenmesser auf seine drei Jahre jüngere Freundin eingestochen hatte, ist mittlerweile von der Polizei einvernommen worden. Der Verdächtige gestand die blutige Tat, bestreitet jedoch, dass er die 25-Jährige hatte töten wollen. Vielmehr habe er sich verteidigen wollen, erklärte der Beschuldigte den Ermittlern. Worin genau er jedoch die Bedrohung sah, konnte er nicht wirklich angeben.

Zur Tat war es am 17. September in einer Wohnhausanlage gekommen. Anrainer hatten aufgrund von Lärm bei der Exekutive Alarm geschlagen. Wie der mutmaßliche Täter nun gegenüber den Ermittlern erklärte, sei er in der Tatnacht schweißgebadet aufgewacht und habe eine Zigarette rauchen gehen wollen. Dabei sei ihm seine Lebensgefährtin gefolgt - der 28-Jährige will laut seinen Angaben den Eindruck gehabt haben, dass ihn die 25-Jährige töten wollte.

Danach, so erklärte er nach Angaben von Staatsanwaltschaftssprecher Leopold Bien, habe er in einem Vorraum ein Küchenmesser gegen die Frau eingesetzt. Die Tatwaffe habe er bereits zuvor mitgenommen, weil es draußen nicht sicher sei.

Messer in Donau geworfen
Nach der Attacke sei der Verdächtige laut Staatsanwaltschaft geflüchtet und habe sich selbst Verletzungen zugefügt. Das Küchenmesser habe er anschließend in die Donau geworfen. Im Zuge einer Fahndung wurde der Mann schließlich gefunden und festgenommen.
Die schwer verletzte 25-Jährige wurde ins AKH Wien transportiert und dort operiert. Sie gab bei der Befragung an, dass ihr Lebensgefährte auf sie eingestochen habe - kurz nachdem sie aufgewacht sei.

Gutachten über Zurechnungsfähigkeit
Über den mutmaßlichen Täter wurde bereits in der Vorwoche die U-Haft verhängt, er befindet sich aufgrund seiner Verletzungen jedoch nach wie vor im Krankenhaus. Eine Überstellung in die Justizanstalt St. Pölten sei aus gesundheitlichen Gründen noch nicht möglich, so Bien. Deshalb werde der Beschuldigte derzeit in seinem Krankenzimmer von der Exekutive bewacht.
In weiterer Folge sollen zudem die Zurechnungsfähigkeit des 28-Jährigen genau überprüft und ein psychiatrisch-neurologisches Gutachten in Auftrag gegeben werden.

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