„Aktion scharf“ vor dem EU-Gipfel. Die Polizei überführte am Wochenende in der Landeshauptstadt gleich zwei Drogendealer. Ein Afghane und seine Komplizen hatten ihren Marihuana-Vorrat in einer Waschmaschine versteckt. Ein Nigerianer versuchte durch einen Sprung in die Salzach der Festnahme zu entkommen.
So wichtig sind Beobachtungen aus der Bevölkerung für unsere Polizei: Nach dem Tipp eines aufmerksamen Salzburger wollte die Polizei beim Giselakai einen Dealer stoppen. Dieser, ein Nigerianer (22) fuhr schließlich mit einem Fahrrad auf die für die Ermittlung in zivil gekleideten Beamten zu. Die Polizisten umkreisten den Radler auf Höhe des Mozartstegs und gaben sich zu erkennen. Sie forderten den Mann auf vom Rad zu steigen. Doch dieser sprang vom Sitz, hüpfte über ein Geländer und lief über die Böschung Richtung Salzach. Dabei warf er einige Gegenstände weg - wie sich später herausstellte 4000 € in szenetypischer Banknoten-Stückelung und 50 Gramm verpacktes Cannabiskraut.
Die Beamten liefen dem Mann nach und verständigten gleichzeitig die Feuerwehr und die Rettung. Der Nigerianer befand sich noch im Uferbereich im Wasser, als er offenbar die Gefahr der Strömung erkannte. Er ließ sich von den Beamten widerstandslos herausziehen. Nach der Festnahme nannte er zuerst einen falschen Namen. kein Wunder, das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl suchte bereits per Haftbefehl nach dem Illegalen. Nur deswegen wurde er ins Polizeigefangenenhaus gebracht.
Die Staatsanwaltschaft hatte dagegen zuvor die Freilassung des Mannes angeordnet. Dazu kam es wegen des übergeordneten Befehls nicht. Ein weiterer Coup gelang den Drogenfahndern im Volksgarten. Dort kontrollierten Polizisten sowie der Leiter der Diensthundeinspektion, Johannes Loidl, mit seiner „Kiara“ eine zehnköpfige Gruppe junger Menschen. Einer der Burschen hatte 1,82 Gramm Marihuana in seiner geballten Faust versteckt. „Kiara“ wurde daraufhin losgelassen, um den ganzen Park nach Drogen zu „durchschnuppern“. Und siehe da, die Spürnase stieß auf einen Rucksack, in dem weitere 6 Gramm Marihuana sichergestellt werden konnten. Da die Vermutung nahe lag, dass der Anführer der Gruppe, ein Afghane (19) zu Hause weitere Drogen versteckt hat, wurde eine Durchsuchung angeordnet. Und auch hier erwies sich „Kiara“ als Trumpf: In der Trommel der Waschmaschine waren 57,31 Gramm Marihuana versteckt. Johannes Loidl war sichtlich stolz auf Kiara: „Wir haben in den ersten Jahren sehr intensiv trainiert. Das macht sich bezahlt. Kiara ist wirklich eine gute Polizeihündin.“
Der Afghane kam - so ordnete es die Staatsanwaltschaft an - mit einer Anzeige davon. Zwei Komplizen (16, 28), Einheimische, wurden ebenfalls angezeigt.
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