Wie Betrüger vorgingen

Ganzes Geschäft erfunden: Radler in Falle gelockt

Salzburg
11.07.2025 09:00

Schlussverkauf mit riesigen Rabatten – nur noch heute! Damit lockt eine vermeintliche Salzburger Firma im Internet vor allem Radlsportler an. Die Kunden schauen jetzt aber durch die Finger, denn den Shop und wohl auch die Ware gibt es überhaupt nicht. 

„Mit schwerem Herzen schließe ich mein Geschäft, das ich mit der Unterstützung meines Mannes aufgebaut habe“ – Mit diesen rührenden Worten möchte eine vermeintliche Sporthändlerin im Internet auf sich aufmerksam machen. Mit Rabatten von bis zu 80 Prozent auf hochpreisige Radbekleidung und Fahrrad-Zubehör will die Dame ihren Kunden noch einmal die Chance geben, richtige Schnäppchen zu ergattern. Nur: Das Sportgeschäft und die Dame gibt es weder im echten noch im digitalen Leben.

Eine Familien- und Geschäftsgeschichte, die es nicht gibt.
Eine Familien- und Geschäftsgeschichte, die es nicht gibt.(Bild: Screenshot/www.websersalzburg.at)

Ärger über falsches Geschäft
Das falsche Sport-Geschäft mit Salzburger Adresse hat in den vergangenen Wochen die Menschen verärgert. Dutzende Geschädigte haben auf www.webersalzburg.at, so nennen die Betrüger den Online-Shop, bestellt. Die Ware haben sie entweder gar nicht oder nur in minderer Qualität bekommen. 

Kräftige Rabatte – zu gut um wahr zu sein.
Kräftige Rabatte – zu gut um wahr zu sein.(Bild: Screenshot/www.websersalzburg.at)

Alarmzeichen: Tippfehler, KI-generierte Bilder
Reinhold Schranz vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) kennt den Fall. „Das ist ein sogenannter Fall von Dropshipping.“ Händler liefern dabei direkt aus China, ohne Lager in Europa. Die bestellten Artikel sind dabei oft Billigware. „Hinter den Produkten lauert oft große Täuschung von Konsumenten, dies führt oftmals ins Strafrecht“, sagt Schranz.

Billigfalle Online-Shops

Dropshipping ist eine Art des Onlinehandels, bei der Händler ihre Waren meist direkt aus der Fabrik in Asien verschicken lassen.

Oft ist hierbei nicht erkennbar, wer Vertragspartner ist. Konsumenten haben oft rechtliche Nachteile. 

Im Betrugsfall ist das Geld meist weg, Handhabe gegen die Händler ist äußerst gering.

Im Fall von Weber Salzburg sollten die Alarmglocken schrillen. Bei KI-generierten Bildern, zu hohen Rabatten, Tippfehlern auf der Website und mangelhafte Impressumsangaben sollten Kaufwillige zurückschrecken. Als Zusatz finden sich auf den Social-Media-Seiten nur 1300 Follower, fast gänzlich aus dem arabischen Raum.

Zitat Icon

Auch im Radsporthandel gibt es immer mehr Betrüger. Gerade im Internet sollten Radsportler schauen, wo sie Geld ausgeben.

Sibylle Wagner, Radsporthändlerin

Suche nach der Nadel im Heuhaufen
Der vermeintliche Familienbetrieb ist mittlerweile sogar Wirtschaftskammer und Polizei bekannt. Den Hintermännern das Handwerk zu legen, sei jedoch nicht einfach. Mangels richtiger Daten gleicht die Suche nach den Betrügern einer Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Für den Radsport-Handel sind derartige Gauner ärgerlich. „Firmen wie diese werden mehr“, sagt Sibylle Wagner vom gleichnamigen Salzburger Radgeschäft. Mit Beratung und Service könne sie noch punkten, gerade bei Bekleidung und Zubehör sei aber der Internethandel schon dominierend. „Am Sofa ist das Geld schnell ausgegeben und umso schneller weg.“

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