Familienministerin:

„Mit Hakenkreuzen spielt man nicht!“

Digital
23.08.2018 11:54

Die deutsche Familienministerin Franziska Giffey (SPD) hat die Veröffentlichung des ersten Computerspiels mit verfassungswidrigen Symbolen wie Hakenkreuz und Hitlergruß in Deutschland kritisiert. „Mit Hakenkreuzen spielt man nicht“, sagte Giffey nach der Freigabe der Symbole zur künstlerischen Nutzung in Computerspielen durch die USK. Gerade in Deutschland müssten sich die Menschen „auch heute ihrer besonderen historischen Verantwortung immer bewusst sein“.

Stein des Anstoßes: Am Mittwoch wurde bei der Computerspielmesse Gamescom in Köln das Geschichts-Computerspiel „Through the Darkest of Times“ in einer neuen Version vorgestellt. Erstmals habe damit ein Computerspiel, das verfassungswidrige Symbole zeige, von der Prüfstelle Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) eine Altersfreigabe bekommen.

Computerspiele werden nun wie Filme behandelt
Die USK hatte in der vergangenen Woche eine Änderung ihrer Praxis bei der Altersfreigabe von Spielen bekannt gegeben, in denen Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen verwendet werden. Demnach kann die USK bei einer Prüfung künftig die sogenannte Sozialadäquanzklausel aus dem Strafgesetzbuch mit einbeziehen. Diese wurde bereits bei Filmen angewandt, nicht aber bei Computer- und Videospielen.

Ausnahmen für Kunst und Wissenschaft
Artikel 86a des Strafgesetzbuchs stellt grundsätzlich die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen in Deutschland unter Strafe. Es gibt aber Ausnahmen, beispielsweise wenn die Verwendung „der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte“ dient.

Auch CDU gegen Hakenkreuze in Videospielen
Auch die rechtspolitische Sprecherin der CDU-Bundestagsfraktion hält die Entscheidung der USK für falsch: „Ich halte das Genre Computerspiel nicht für geeignet, sich angemessen mit dem historischen Unrecht des Nationalsozialismus und dem Leid der Opfer auseinanderzusetzen“, sagte Elisabeth Winkelmeier-Becker.

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