Zahnloser Tiger
Seit seinem bis heute mysteriösen Unfall am 27. November ist Golf-Superstar Tiger Woods Mittelpunkt einer Schlammschlacht, die ihresgleichen sucht. Medien berichten seither ausführlich über das angeblich ausschweifende Sexualleben des zweifachen Vaters und seinen Kontakten zu Callgirls.
So soll die Sportskanone bei "Hollywood Madam" Michelle Braun nicht nur ein Callgirl pro Nacht bestellt haben, sondern gleich zwei Damen, wie die "New York Daily News" am Freitag schrieb. Und die britische "Sun" weiß angeblich, dass Woods ein zahnloser Tiger ist: Seine Frau, das 29-jährige schwedische Ex-Model Elin Nordegren, habe ihm aus Wut über die Affären ein Handy an den Kopf geschleudert und ihm dabei einen Vorderzahn ausgeschlagen.
Image über Nacht ruiniert
Aus Tiger, dem Perfektionisten, der vom eigenen Vater gedrillt wurde und alle Hindernisse überwand und trotz seiner Hautfarbe zum Superstar des "weißen" Elite-Sports aufstieg, wurde über Nacht der ungezähmte Schürzenjäger. Das Familien-Idyll, das alle Welt von ihm, seiner blonden Frau und den beiden kleinen Kindern vor Augen hatte, fiel wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Aus Tiger, dem glücklichen Ehemann und Vater, wurde in US-Medien ein unersättlicher Casanova, der Frauen angeblich dutzendweise verführte und den Berichten zufolge für manche bis zu 40.000 Euro die Nacht berappte.
"Wozu die Aufregung?", mag man sich fragen. Schließlich ist Woods nur einer von zahlreichen Prominenten, die ihren ehelichen Treueschwur brachen. Anders aber als Talkshow-Master David Letterman griff Woods nicht die Flucht nach vorne an und bekannte sich öffentlich zum Ehebruch. Damit überließ er den Boulevardblättern das Feld, hielt ihm die "Washington Post" am Freitag vor. Die Presse stieß dann auf der Jagd nach pikanten Details angeblich auch auf Pornostars, mit denen sich der Selfmade-Milliardär vergnügt haben soll. Eine seiner "Geliebten", eine Cocktail-Hostess, soll angeblich bereits mit dem ehemals "schönsten Mann der Welt", George Clooney, das Bett geteilt haben (siehe Infobox).
Von der Bildfläche und aus Magazinen verschwunden
Aber nicht nur das Ansehen des einstigen Saubermanns Tiger Woods ist schwer angekratzt. Auch seine lukrativen Werbeverträge könnten unter dem Berg schmutziger Wäsche leiden, warnte das "Wall Street Journal". Bis zu 100 Millionen Dollar (67,8 Millionen Euro) im Jahr zahlten Firmen wie der Computerspiel-Hersteller Electronics Arts, der Schweizer Uhrenfabrikant Tag Heuer oder der Sportausrüster Nike an Woods. Seit dem Wirbel um seine angeblichen Affären verschwand der strahlende Sportsheld von der Bildfläche und aus Magazinen. Doch nur ein Unternehmen, der Getränke-Gigant Pepsi, kündigte ihm bisher den Vertrag - angeblich aber nicht wegen seines schlechten Rufs.
Einstweilige Verfügung gegen "Yellow Press"
Die Anwälte des 33-Jährigen kämpfen indes gegen die Veröffentlichung anzüglicher Nacktfotos ihres Mandanten. Die Londoner Anwalts-Kanzlei Schillings, die auf den Schutz der Reputation von Prominenten spezialisiert ist, erwirkte im Namen des US-Amerikaners vor dem Londoner High Court eine einstweilige Verfügung. Nach diesem Gerichtsentscheid ist es nunmehr britischen Medien untersagt, eventuelle Fotos oder Videos zu veröffentlichen, auf denen Woods nackt zu sehen sein könnte.
In einem Brief, in dem die einstweilige Verfügung schriftlich niedergelegt ist, wies die Kanzlei aber deutlich darauf hin, dass "diese Gerichtsentscheidung kein Eingeständnis ist, dass derartiges Foto- oder Videomaterial existiert".
Unfall brachte Affäre ins Rollen
Tiger Woods war am 27. November mit seinem Auto nahe seines Grundstücks in der Nähe von Orlando gegen einen Hydranten und anschließend gegen einen Baum auf einem Nachbargrundstück gefahren. Dabei hatte er sich Schnittwunden im Gesicht zugezogen. Dem Unfall soll ein Ehestreit mit Elin Nordegren vorausgangen sein.
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