„Existenzgefährdend“

Plakat-Hetze gegen Wiener Arzt

Österreich
14.06.2018 10:09

Ein Wiener Arzt und ehemaliger Nationalratsabgeordneter ist zur Zielscheibe einer skandalösen Hetze geworden. Seit mehreren Tagen werden in der Nähe der Ordination des Internisten Dr. Marcus Franz von Unbekannten Plakate aufgehängt, in denen er unter anderem als „Fundamentalist“ und Unterstützer „rechtsextremer Gruppen“ beschimpft sowie seine Einstellung gegenüber Frauen und Homosexualität angeprangert wird. Für Franz ist diese ungeheuerliche Aktion „existienzbedrohend“, er ging deshalb in die Offensive und setzte sich öffentlich zur Wehr. Hinter der Hetzkampagne vermutet er „anonyme Linke“.

Dr. Marcus Franz ist Facharzt für Innere Medizin und war bis November 2017 Abgeordneter im Nationalrat. Dort saß er ab Oktober 2013 zunächst mit einem Mandat des Team Stronach, zwischen Juni 2015 und März 2016 war er für den ÖVP-Parlamentsklub tätig und zwischen März 2016 bis zu seinem Ausscheiden aus dem Hohen Haus war er parteifreier Abgeordneter.

„Pograpschen kann übrigens zur Hochzeit führen“
In seiner politischen Tätigkeit ist er unter anderem wegen seiner Aussagen zur Novelle des Gesetzes gegen sexuelle Belästigung aufgefallen. In diesem Zusammenhang meinte er 2015: „Ob der Popsch hält, was der Blick verspricht. Das erfahren zu wollen wird nun bestraft.“ Ebenfalls für Aufsehen sorgte damals die Äußerung: „Pograpschen kann übrigens zur Hochzeit führen. So war‘s zum Beispiel bei mir.“

Plakat-Hetze in Wien-Hietzing
Vor diesem Hintergrund dürfte auch die - ganz egal, wie man zu dem umstrittenen Ex-Politiker steht - skandalöse Plakat-Hetze in Wien-Hietzing zu sehen sein. Die unbekannten Verfasser des Textes werfen dem 55-jährigen Mediziner - er ist verheiratet und Vater von drei Kindern - vor, „stolz auf seine sexuellen Übergriffe“ zu sein, Homosexualität „moralisch verwerflich“ zu finden, Frauen das Recht auf Abtreibung abzusprechen und Kinderlosigkeit als „amoralisch“ einzustufen. Der Text endet mit der Aufforderung: „Sei du gegen Marcus Franz!“

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