Wimbledon

Melzer verliert Tennis-Krimi gegen Roddick

Sport
27.06.2009 21:02
Jürgen Melzer ist am Samstag in Wimbledon in der dritten Runde am US-Amerikaner Andy Roddick gescheitert. Der Niederösterreicher unterlag dem als Nummer 6 gesetzten Roddick in einem hochklassigen Match auf dem Centre Court 6:7(2), 6:7(2), 6:4, 3:6. Roddick hat damit auch das neunte Duell mit Melzer für sich entschieden, Melzer sein mittlerweile elftes Drittrunden-Match in einem der vier Grand-Slam-Turniere als Verlierer beendet. Eine handfeste Überraschung gab es hingegen bei den Damen, wo die erst 17-jährige US-Qualifikantin Melanie Oudin die Serbin Jelena Jankovic besiegte.

Für Roddick war der Sieg Schwerstarbeit. "Jürgen hat toll aufgeschlagen. Speziell auf Rasen ist er ein extrem harter Gegner. Ich bin sehr glücklich, dass ich im Achtelfinale stehe", meinte Roddick nach dem verwandelten Matchball. Melzer, der als Nummer 26 gesetzt war, war der letzte österreichische Einzelvertreter in Wimbledon gewesen. Vor Melzer waren Daniel Köllerer, Stefan Koubek, Alexander Peya bzw. Sybille Bammer, Patricia Mayr und Tamira Paszek ausgeschieden.

"Ich habe die Centre-Court-Atmosphäre recht gut bewältigt, außer in den beiden Tiebreaks. Sonst habe ich mir relativ wenig vorzuwerfen. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und immer an den Sieg geglaubt. Trotz des 0:2 hatte ich immer das Gefühl, dass ich es noch drehen kann", sagte Melzer enttäuscht. Der erste Satz lief von Beginn weg auf ein Tiebreak hinaus. Die größte Chance auf ein Break fand Melzer vor, doch der Niederösterreicher ließ beim Stand von 2:2 zwei Chancen ungenützt. Im Tiebreak zog der 26-jährige Roddick mit einem Blitzstart auf 3:0 davon und setzte sich glatt 7:2 durch.

Mama und Papa Melzer sahen zu
Im zweiten Durchgang bot sich den Zuschauern auf dem Centre Court - darunter Melzers Eltern Rudolf und Michaela - dasselbe Bild, es gab keinen einzigen Aufschlagverlust. Diesmal fand Roddick, Wimbledon-Finalist 2004 und 2005, die einzigen Breakchancen vor, beim Stand von 4:4 wehrte Melzer gleich drei Breakbälle ab. Im Tiebreak hatte neuerlich Roddick die besseren Nerven und siegte wie im ersten Satz 7:2.

Anfang des dritten Satzes hatte Roddick bei 2:1-Führung dreimal die Vorentscheidung auf dem Schläger, Melzer, bei dem in dieser Phase mehrmals der Schläger flog, wehrte jedoch alle drei Breakbälle ab. Und im darauffolgenden Game schaffte Melzer zum 3:2 das erste Break der gesamten Partie. Diesen Vorteil ließ sich Melzer nicht mehr nehmen, der dritte Satz ging mit 6:4 an den Deutsch-Wagramer.

Danach riss bei Melzer zunächst der Faden, Roddick nahm dem Österreicher zum 3:1 erstmals im Match das Service ab und schien damit wieder voll auf Kurs Richtung Achtelfinale. Doch Melzer brachte den Texaner noch einmal kurz vom Kurs ab und schaffte das Rebreak zum 3:4. Doch direkt darauf gab Melzer sein Service neuerlich ab und Roddick servierte schließlich zum 6:3 souverän aus, den Matchball verwandelte er mit seinem 33. Ass. Roddick trifft im Achtelfinale auf Tomas Berdych (CZE-20).

Hewitt arbeitet sich zurück
Lleyton Hewitt, der Wimbledon-Sieger 2002, hatte gegen den Deutschen Philipp Petzschner mit 7:5, 7:6, 6:3 wenig Mühe und stellte damit seinen in den australischen Nationalfarben gelb und grün gekleideten Fanblock vollauf zufrieden. Hewitt, der nach seiner Operation im vergangenen Jahr aktuell das Ranking wieder hochklettert, steht damit zum sechsten Mal en suite im Wimbledon-Achtelfinale. Australiens letzter Vertreter im Einzelbewerb trifft nun auf Radek Stepanek (CZE-23), im Viertelfinale könnte Jürgen-Melzer-Bezwinger Andy Roddick warten.

Der Deutsche Thomas Haas und der Kroate Marin Cilic hatten ihr spannendes Duell am Freitagabend wegen Dunkelheit unterbrechen müssen, in der Fortsetzung behielt Haas die Nerven und setzte sich 7:5, 7:5, 1:6, 6:7, 10:8 durch.

Erste Überraschung bei den Damen
Der Damen-Bewerb hat am Samstag die erste große Überraschung erlebt. Die als Nummer 6 gesetzte Serbin Jelena Jankovic scheiterte in der 3. Runde an der erst 17-jährigen US-Qualifikantin Melanie Oudin 7:6, 5:7, 2:6. Jankovic musste nicht nur mit der drückenden Londoner Hitze von 28 Grad, sondern laut eigenen Angaben auch mit starken Frauenproblemen kämpfen.

Jankovic hadert mit dem Frauen-Schicksal
"Manchmal ist es nicht leicht, eine Frau zu sein. Diese Dinge passieren, was kann ich dagegen machen?", haderte Jankovic mit ihrem Schicksal. Derartige Regelschmerzen habe sie noch nie zuvor gehabt. Jankovic hatte während der Partie gegen die Nummer 124 der Welt mehrfach medizinische Hilfe erhalten. "Ich war heute wie ein Geist. Ich habe keine Ahnung, wo ich heute war. Ich dachte, dass ich ins Spital muss. Ich begann zu zittern und verlor mein Bewusstsein", berichtete Jankovic.

Ebenfalls ausgeschieden ist am Samstag die als Nummer fünf gesetzte French-Open-Gewinnerin Swetlana Kusnezowa, die Russin musste sich an ihrem 24. Geburtstag der ungesetzten Deutschen Sabine Lisicki 2:6, 5:7 beugen. Die Weltranglisten-Erste Dinara Safina, Ana Ivanovic und die fünffache Wimbledon-Gewinnerin Venus Williams hatten hingegen bei ihrem Einzug ins Achtelfinale keine Probleme. Für Williams war das 6:0, 6:4 gegen Carla Suarez Navarro bereits der 17. Wimbledon-Sieg in Folge.

Die britische Sonne war für Williams kein Problem. "Ihr habt keine Ahnung von Hitze in Florida. Ich habe heute einen Pullover gebraucht." Die Fans sahen das anders, sie verwandelten selbst Utensilien wie Tickets und Programmhefte in Fächer.

Hewitt arbeitet sich zurück
Lleyton Hewitt, der Wimbledon-Sieger 2002, hatte gegen den Deutschen Philipp Petzschner mit 7:5, 7:6, 6:3 wenig Mühe und stellte damit seinen in den australischen Nationalfarben gelb und grün gekleideten Fanblock vollauf zufrieden. Hewitt, der nach seiner Operation im vergangenen Jahr aktuell das Ranking wieder hochklettert, steht damit zum sechsten Mal en suite im Wimbledon-Achtelfinale. Australiens letzter Vertreter im Einzelbewerb trifft nun auf Radek Stepanek (CZE-23), im Viertelfinale könnte Jürgen-Melzer-Bezwinger Andy Roddick warten.

Der Deutsche Thomas Haas und der Kroate Marin Cilic hatten ihr spannendes Duell am Freitagabend wegen Dunkelheit unterbrechen müssen, in der Fortsetzung behielt Haas die Nerven und setzte sich 7:5, 7:5, 1:6, 6:7, 10:8 durch.



Ergebnisse der dritten Runde:

HERREN-EINZEL:
Thomas Haas (GER-24) - Marin Cilic (CRO-11) 7:5, 7:5, 1:6, 6:7(3), 10:8
Radek Stepanek (CZE-23) - David Ferrer (ESP-16) 7:5, 7:5, 3:6, 4:6, 6:4
Lleyton Hewitt (AUS) - Philipp Petzschner (GER) 7:5, 7:6(3), 6:3
Tomas Berdych (CZE-20) - Nikolaj Dawydenko (RUS-12) 6:2, 6:3, 6:2
Igor Andrejew ((RUS-29) - Andreas Seppi (ITA) 6:1, 7:6(5), 4:6, 7:6(5)
Andy Murray (GBR-3) - Viktor Troicki (SRB-30) 6:2, 6:3, 6:4
Gilles Simon (FRA-8) - Victor Hanescu (ROM-31) 6:2, 7:5, 6:2
Stanislas Wawrinka (SUI-19) - Jesse Levine (USA) 5:7, 7:5, 6:3, 6:3

DAMEN-EINZEL:
Venus Williams (USA-3) - Carla Suarez Navarro (ESP) 6:0, 6:4
Ana Ivanovic (SRB-13) - Samantha Stosur (AUS-18) 7:5, 6:2
Caroline Wozniacki (DEN-9) - Anabel Medina Garrigues (ESP-20) 6:2, 6:2
Melanie Oudin (USA) - Jelena Jankovic (SRB-6) 6:7(8), 7:5, 6:2
Amelie Mauresmo (FRA-17) - Flavia Pennetta (ITA-15) 7:5, 6:3
Sabine Lisicki (GER) - Swetlana Kusnezowa (RUS-5) 6:2, 7:5
Dinara Safina (RUS-1) - Kirsten Flipkens (BEL) 7:5, 6:1
Agnieszka Radwanska (POL-11) Li Na (CHN-19) 6:4, 7:5

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(Bild: KMM)



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