Brüssel will "Häusl"

Heftige Reaktionen aufs geplante Würstelstand-Klo

Steiermark
21.09.2008 13:52
Das eigene "Häusl" für jedes Imbissstandl - eine neue Schnapsidee aus Brüssel? Wir haben uns in Graz umgehört (im Bild Sonja Piber von "Würstl & Wok") und sind erstaunlicherweise nicht überall auf Ablehnung gestoßen. Mancherorts macht man sich echte Sorgen um die Hygenie in Standlnähe. Nur: "Die von der EU sollen uns in Ruhe lassen, das machen wir schon selbst!"
Der "Würstl Hannes" in der Elisabethinergasse hat neben seinem populären Imbissbus - "seit ich da bin, also seit fast 22 Jahren" - ein Kunststoff-Klo. "Das miete ich um 150 Euro monatlich von einer Firma. Sauber, mit Waschbecken und wöchentlicher Entleerung. Wenn's das nicht gäbe, würden's hier überall in der Gegend herumpinkeln!"

Anderswo lässt die EU-Idee allerdings die berühmte "Grausbirn" aufsteigen. Etwa auf dem Geidorfplatz, wo Gerlinde und Heinrich Raunjak am Freitag ihr zehnjähriges Würstlstand-Jubiläum feierten. "Undenkbar" sagen beide. "Bei uns hat noch nie einer nach einem Klo verlangt. Die Leut bleiben ja nur ein paar Minuten lang da, und wenn es sie drückt, dann gibt's in nur 50 Metern Entfernung das öffentliche WC." Ähnliches sagen auch die Standl-Betreiber am Hauptplatz.

Unterbeschäftigte EU?
"Die in der EU sind wohl unterbeschäftigt - es gibt viele andere, größere Probleme", meint Sonja Piber ("Würstl & Wok"). Dass es auf "ihrem" Platz nicht wirklich hygienisch zugeht, wenn der Nachtwürstlstand offen und das öffentliche Klo zu hat, "ist schon ein Problem. Aber darum sollte sich nicht die EU, sondern unsere Stadt kümmern."

"Lauter Depperte"
Walter Hauser ("Wir sind seit 101 Jahren am Lendplatz") hat ein "Kunden-Häusl". Das wird auch benutzt, "aber bei der EU sitzen lauter Depperte, die sollen sich nicht einmischen."

von Werner Kopacka, "Steirerkrone"

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