Murtal in Aufruhr

“Schreckgespenst” S37 scheidet die Geister

Steiermark
28.08.2008 17:30
Des einen Freud, des anderen Leid: Geht es um den Bau der S37 von Scheifling bis zur Kärntner Landesgrenze, reiben sich in erster Linie die Wirtschaftstreibenden der Region die Hände. Parallel hat sich aber heftiger Widerstand formiert. 16 Bürgerinitiativen erteilen dem milliardenschweren Infrastrukturprojekt eine Abfuhr, alle fünf Trassenvarianten lehnt man vehement ab. Die Gegner befürchten, dass das Murtal zur Transitschneise wird. Barbara Winkler von der "Steirerkrone" bat zwei "Rädelsführer" zum Gespräch.

Frau Landesrätin Kristina Edlinger (ÖVP) welche Beschlüsse liegen dem Bau der S37 überhaupt zu Grunde?
"Der Nationalrat hat 2006 entschieden, dass die S37 in Bundesverantwortung genommen wird. Formal bin ich für das Projekt daher gar nicht zuständig."

Was spricht für die S37?
"Ohne dieser Verbindung sehe ich für die Entwicklung der obersteirischen Region schwarz."

Die Gegner werfen Ihnen mangelnde Projekt-Transparenz vor. Darüberhinaus hätte es bislang noch kein einziges Gespräch mit den Initiativen gegeben.
"Ich möchte in diesem Zusammenhang vor allem eines in Erinnerung rufen: Im Jahr 2006 hat man mir eine Petition mit den Unterschriften sämtlicher Bürgermeister des Bezirkes Murau übergeben. In diesem Schreiben pocht man vehement auf den Bau einer Schnellstraße. Das war auch der Grund, warum ich überhaupt je in Wien vorstellig geworden bin..."

Herr Horst Kienberger, warum lehnen Sie - als Initiativen-Sprachrohr - die S37 ab?
"Weil man berechnet hat, dass die S37 allein von der Südautobahn 6.000 Fahrzeuge pro Tag abziehen würde. Die zu erwartende Verlagerung von der A9 hat man sich gleich gar nicht angeschaut. Das ist auch einer der Gründe, warum wir die vom Projektwerber Asfinag prognostizierte Gesamtbelastung schwer in Frage stellen."

Die Gegner können sich für keine der fünf Trassenvarianten begeistern?
"Nein. Drei Strecken verlaufen über den Perchauer-, zwei über den Neumarkter-Sattel. Was alle gemein haben: Sie zerschneiden den Naturpark Grebenzen-Zirbitzkogel."

Gibt es Alternativen?
"Lokale Umfahrungen und die Stärkung des Öffentlichen Verkehrs. Will man heute etwa von Neumarkt nach Murau, bedeutet das eine Tagesreise, das kanns ja nicht sein!"

Symbolbild

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