Viagra und Hasch

Wiener Polizei zerschlägt Schmugglerring

Österreich
18.07.2008 12:00
Wiener Kriminalisten haben einen Schmugglerring zerschlagen, der neben Drogen auch Potenzmittel in seinem Sortiment hatte. 59 Verdächtige wurden ausgeforscht, 21 von ihnen festgenommen. Bei insgesamt 20 Hausdurchsuchungen wurden neben etlichen Waffen und 34.000 Euro Bargeld, auch 1,7 Kilo Haschisch, 5,4 Kilo Marihuana und 6.300 Stück Viagra, Cialis und Levitra im Gesamtwert von 285.000 Euro sichergestellt. Ob es sich dabei Originalmedikamente oder nachgemachte Tabletten handelt, wird noch untersucht.

Bei den Verdächtigen handelt es sich Major Martin Roudny vom Kriminalkommissariat Mitte zufolge um gebürtige Nordafrikaner aus Ägypten, Algerien und Marokko, die zum Teil seit langer Zeit in Österreich leben, hier familiäre Bande haben und eingebürgert sind.

Der mutmaßliche Haupttäter ist einer gebürtiger Ägypter im Alter von 49 Jahren. Er dürfte den Handel seit Jahren organisiert haben. Das Suchtgift wurde aus Marokko zumeist im Flugzeug nach Spanien und von dort ebenfalls auf dem Luftweg oder per Zug nach Österreich gebracht. Ein Mitglied der Bande wurde in der spanischen Nordafrika-Enklave Ceuta geschnappt. Die Abnehmer der Bande sind Großteils ebenfalls Menschen aus dem arabischen Raum, und zwar nicht allein im Raum Wien. Grazer Kriminalisten stellten laut Roudny auch in Villach drei Kilo Cannabisharz sicher.

Viagra für zehn statt knapp 19 Euro
Das bei Hausdurchsuchungen in Wien gefundenes Cannabis war in Dattelform in Plastikfolie verpackt und dürfte auch auf diese Weise geschmuggelt worden sein. Eine "Dattel" war beim Handel eine gängige Einheit, und zwar zehn Gramm. Während es sich bei den Drogen zweifelsfrei um echte Produkte handelte, ist dies bei den Potenzmitteln nicht geklärt. Ein Viagra sei "unter Freunden" um zehn Euro gehandelt worden, sagte Roudny. Zum Vergleich: In der Apotheke kostet eine Viererpackung 75 Euro und ist rezeptpflichtig.

Die Erlöse aus dem Schmuggel wurden zum Teil in Ägypten in Grundstücke investiert oder auf Bankkonten deponiert. Genaue Aufschlüsse haben die Wiener Kriminalisten noch nicht, da die Ermittlungen über Interpol laufen und in Ägypten ihre Zeit brauchen.

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