Erstes Album

Olympiasieger Matthias Steiner wird Schlagersänger

Sport
11.04.2017 11:49

Die Welt ist voller Multitalente, manchmal auch nur mutmaßlicher Multitalente. Der gebürtige Österreicher Matthias Steiner vor neun Jahren für Deutschland Olympiasieger im Gewichtheben - wandelt sich gerade zum Schlagerstar. Am Freitag erscheint sein Album "Zurückgeliebt". Bereits am Donnerstag ist er in der ZDF-Show "Willkommen bei Carmen Nebel" zu sehen.

Der frühere Leistungssportler ist nicht der erste, der den Beruf wechselt und plötzlich das Musikgeschäft erobern will. "So plötzlich mache ich gar nicht Musik", sagt Steiner der dpa selbst dazu. Er sei mit Musik großgeworden, habe Akkordeon und Klavier gelernt. "Ich hab meinen ersten öffentlichen Auftritt in der Tat mit dem Klavier gehabt - und nicht mit der Hantel."

Musik als Begleiter im Leistungssport
Musik habe ihn auch all die Jahre im Leistungssport begleitet. Er habe immer gern gesungen und wolle nun zeigen, was er in den vergangenen Jahren erarbeitet habe. "Ich hab in der Zwischenzeit auch Vocalcoaching genommen, weil ich natürlich auch den Anspruch habe, wenn man singt, dann sollte man das auch live gut können."

Hans Schmucker, Sprecher bei den Marktforschern von GfK Entertainment in Baden-Baden, sagt: "Zahlreiche Schauspieler - und hin und wieder auch einige Sportler - haben bereits den Sprung in die Offiziellen Deutschen Charts geschafft."

Bei deutschen Schauspielern hat gefühlt inzwischen jeder zweite eine Gesangskarriere laufen: jüngst etwa Matthias Schweighöfer, aber auch Tom Schilling und "Tatort"-Stars wie Ulrich Tukur, Jan Josef Liefers und Axel Prahl. Überragendes Beispiel des Genrewechsels ist im deutschsprachigen Raum wohl Herbert Grönemeyer, der mit dem Film "Das Boot" bekannt wurde und dann viele Hits landete ("Bochum", "Mensch").

Auf den Spuren von Hansi Hinterseer
Bei Sportlern ist der Weg in die Musikkarriere wiederum nicht so alltäglich. "Ihre musikalischen Erfolge bleiben meist auf einmalige Aktionen beschränkt." Schmucker nennt Beispiele wie die Fußballer Franz Beckenbauer, Dante und Lukas Podolski.

Eine Ausnahme bilden demnach Schlagerkünstler wie der frühere Skirennläufer Hansi Hinterseer, Ex-Leichtathlet Martin Lauer oder Hans-Jürgen Bäumler, ehemals Eiskunstläufer. Sie hatten "nach ihrer Sportlerlaufbahn eine durchaus ertragreiche Zweitkarriere".

Nach einem Krach mit dem österreichischen Verband gewann Matthias Steiner nach seiner Einbürgerung bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking Gold für Deutschland (203 kg Reißen, 258 kg Stoßen). Seine Medaille widmete er seiner Ehefrau, die 2007 bei einem Verkehrsunfall starb. Er sorgte damit für den emotionalsten Olympia-Moment. Im selben Jahr wurde der gebürtige Wiener auch Europameister.

2010 holte er den Weltmeistertitel im Stoßen (246 kg) und belegte im Zweikampf (440 kg) den Rang zwei. Seinen Olympia-Triumph konnte er in London 2012 nicht wiederholen. Steiner stürzte beim Versuch, 196 kg zu reißen, und wurde von der Hantel im Genick getroffen. Er zog sich Prellungen zu und musste seinen Auftritt abbrechen.

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(Bild: KMM)



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