Schweinegrippe

Das Geschäft mit der Grippe…

(Bild: © [2008] JupiterImages Corporation)

Vogelgrippe, Schweinegrippe, Katzengrippe, oder auch Menschengrippe – jedes Jahr neue Horrormeldungen über bösartige Viren, die nach Europa schwappen. So auch beim aktuellen H1N1-Virus. Was folgt, sind eine globale Massenpanik und Hamsterkäufe bei Tamiflu und Schutzmasken. Größter Profiteur: die Pharmaindustrie!

Beim Pharmakonzern Roche war der Verkauf von Tamiflu zuletzt stark rückläufig. Denn der Winter ist vorbei und die Angst vor der Vogelgrippe auch. Und so kommt die Schweinegrippe dem Unternehmen gerade recht. Horror-Fotos aus Mexiko und der Aufruf der heimischen Sozialmediziner, Tamiflu wieder zu horten, kurbeln den Gewinn an. Denn billig sind die Medikamente nicht.

Teure Pillen und Schutzmasken
Ein Anruf in einer Apotheke in Wien-Döbling zeigt: Zehn Kapseln Tamiflu (einzunehmen zweimal am Tag je eine Kapsel) kosten 40,40 Euro. Noch mehr ins Geld gehen auf Dauer Atemschutzmasken: 10,23 Euro pro Packung. Wobei eine Maske genau einen Tag hält. Die Pharmariesen freut’s.

Riesen-Umsatz für die Pharmaindustrie
Roche erwirtschaftete 2008 einen Umsatz von 45,6 Milliarden Schweizer Franken (Reingewinn: von 10,8 Milliarden). Ab Mitte Mai verdiente "Gilead Sciences" allein aus Lizenzeinnahmen innerhalb von drei Monaten 26,2 Millionen Dollar.

Aber nicht nur Großkonzerne, auch kleine Fische wollen vom "Schweinegrippe-Kuchen" naschen. Schon jetzt werden im Internet bei Auktionen Atemschutzmasken angeboten. "Mit Ventil gegen die Schweinegrippe!!!", wirbt ein Verkäufer für sein Produkt. 20 Masken für 33 Euro. Auch kein Schnäppchen.

von Michael Pommer, Kronen Zeitung