Prognose zeigt:

Maschinen kosten weit mehr Jobs, als sie schaffen

Elektronik
22.08.2016 12:19

Die europäische Wirtschaft steht an einem Scheideweg: Roboter werden in den kommenden Jahren zahllose Jobs übernehmen, die heute noch von Menschen gemacht werden - und damit ein Heer von Arbeitslosen erzeugen. Weil die Roboter auch jemand konstruieren und bauen muss, schaffen sie zwar auch neue Stellen. Aktuellen Analysen zufolge übersteigt die Zahl der verlorenen Jobs jene der neu geschaffenen aber um ein Vielfaches.

Zu dieser Erkenntnis kommt die Job-Metasuchmaschine "Joblift", die Stellenanzeigen aus etlichen großen Portalen sammelt und so einen Überblick über den deutschen Arbeitsmarkt gewinnt. Wie "Heise" berichtet, kommen die Betreiber der Suchmaschine in ihrer Analyse zur Erkenntnis, dass die Automatisierung in den kommenden zehn Jahren ungefähr 805.000 Arbeitsplätze schaffen wird - insbesondere für Informatiker, KI-Experten und andere hochqualifizierte Arbeiter.

Dem gegenüber stehen allerdings in Deutschland 18 Millionen Jobs, die einer Bertelsmann-Studie zufolge in den nächsten Jahren durch Roboter und künstliche Intelligenz wegfallen könnten. Das wären fast 60 Prozent aller Arbeitsplätze in Deutschland - und die neu geschaffenen Jobs durch die Robotik könnten nur einen kleinen Bruchteil davon ersetzen.

Prognosen nicht zwangsläufig korrekt
Freilich: Bei "Joblift" räumt man ein, dass man bei der Prognose nur jene Jobs eingerechnet hat, die es heute schon gibt - also beispielsweise in den Branchen KI, Robotik und Automatisierung. Geht man davon aus, dass die Digitalisierung und Automatisierung der Wirtschaft auch Jobs mit sich bringen wird, die man sich heute noch nicht vorstellen kann, dürfte die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze noch steigen. Dass sie die Zahl der vernichteten Arbeitsplätze übersteigt, ist trotzdem unwahrscheinlich.

Klar sind letztlich beide Prognosen - jene der 805.000 neuen ebenso wie jene der 18 Millionen verlorenen Jobs - ein nicht zwangsläufig korrekter Blick in die Zukunft. Sie zeigen jedoch schon heute auf, mit welchen Problemen sich die Gesellschaft in einigen Jahren herumschlagen muss. Vor allem niedrig qualifizierte Menschen werden es schwerer haben, sich am Arbeitsmarkt zu behaupten. Das könnte wachsende Ungleichheit und letztlich auch soziale Spannungen mit sich bringen.

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