Nordkorea, Iran etc.

Wo es Christen weltweit am schwersten haben

Ausland
04.01.2012 10:45
Einen "ungewohnten Blick auf die Welt" verspricht das christliche Hilfswerk "Open Doors" mit seinem jüngst veröffentlichten Bericht über religiös motivierte Verfolgung. Die Organisation, die sich eigenen Angaben zufolge in über 50 Ländern für Christen einsetzt, sieht Nordkorea als Christenverfolger Nummer eins. Weit oben in der Rangliste des "Weltverfolgungsindex 2012" finden sich auch der Iran oder etwa das Urlauberparadies Malediven.

Nordkorea, das generell eine religionsfeindliche Politik betreibt - der Großteil der Bevölkerung soll aktuell konfessionslos sein -, ist in den "Top Ten" von "Open Doors" das einzige nicht islamisch geführte Land. Dem Reich des jungen "Obersten Führers" Kim Jong Un folgen neben anderen Afghanistan, Somalia, der Iran oder auch das Inselparadies im Indischen Ozean, die Malediven.

Weltverfolgungsindex 2012:

  1. Nordkorea
  2. Afghanistan
  3. Saudi-Arabien
  4. Somalia
  5. Iran
  6. Malediven
  7. Usbekistan
  8. Jemen
  9. Irak
  10. Pakistan

Zum vollständigen Index, der 50 Länder umfasst, geht es hier.

Christen sind "Open Doors" zufolge die "weltweit größte verfolgte Religionsgemeinschaft". Rund 100 Millionen Menschen seien Opfer von Gefangenschaft - etwa in Nordkorea spricht die Organisation von Straflagern -, Vertreibung, Folter oder Tod. Generell fielen in die Definition "Verfolgung" Menschenrechtsverletzungen, aber auch Eingriffe in Arbeits-, Familien- bzw. Bildungssituation.

Kritik am "Arabischen Frühling"
Hart ins Gericht geht "Open Doors" mit dem "Arabischen Frühling". Die politischen Umbrüche in Ländern wie Ägypten hätten keineswegs Liberalisierungen gebracht, die Situation der Christen habe sich am Ende sogar verschlechtert.

"Es ist ein trauriger Trend, dass sich die Verfolgung von Christen verschlimmert hat", sagt Markus Rode, Leiter von "Open Doors" Deutschland. Es genüge nicht, lediglich zur Kenntnis zu nehmen, wo die Christenverfolgung am stärksten ist. Die Betroffenen bräuchten dringend Hilfe. "Gebet ist das Erste, worum uns verfolgte Christen bitten. Darüber hinaus gibt es die Notwendigkeit, durch Hilfsprojekte vor Ort zu helfen."

"Auch gute Nachrichten"
Auch wenn sich die Verfolgung weltweit verschärft habe, gebe es durchaus gute Nachrichten. Inmitten von Bedrängnis, etwa im Iran, entstünden neue christliche Gemeinschaften, so Rode auf der "Open Doors"-Website. "Gefangene Christen aus China und Eritrea berichten von neuem Mut, selbst gegenüber Mitgefangenen und Wärtern ihren Glauben zu bezeugen. Und in Nordkorea nimmt die Zahl der Christen, die sich heimlich treffen, trotz massiver Verfolgung zu."

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele