Erfolgsgeschichte

Als die Fenster laufen lernten: Windows ist 25

Digital
19.11.2010 14:44
Microsoft feiert den 25. Geburtstag seines erfolgreichsten Sprosses: Am 20. November 1985 erblickte das erste Windows das Licht der Welt. Was vor einem Vierteljahrhundert noch eine Software für eine ganz spezielle Zielgruppe war, hat sich im Laufe der Jahre zum weltweit verbreitetesten Betriebssystem entwickelt und maßgeblich zum Siegeszug des Personal Computers beigetragen.

1985 stürmte nicht nur die Band Opus mit ihrem Hit "Live ist life" die Hitparade, Musik-Fans weltweit richteten ihren Blick auf Österreich: Denn Falco wurde mit seinem Welthit "Rock Me Amadeus" Nummer eins in den US-Charts. Auf der politischen Bühne kam Michael Gorbatschow an die Macht, und das Schengener Abkommen wurde unterzeichnet. Zeitgleich kam Microsofts Windows 1.0 auf den Markt und machte mit der sogenannten "grafischen Benutzeroberfläche" die Bedienung des damals beherrschenden Betriebssystems MS-DOS bedeutend einfacher. Zu dieser Zeit gab es rund sechs Millionen PCs weltweit.

Die innovative Oberfläche galt als bahnbrechend, das mitgelieferte Programmpaket enthielt völlig neue Anwendungen zur Dateiverwaltung, Textverarbeitung und zum Zeichnen sowie einen Karteikasten, einen Kalender, eine Uhr und einige Service-Programme. Das System war zwar schon bedingt multitaskingfähig, und es gab Fenster, allerdings ließen sich diese noch nicht verschieben. Alles wirkte sehr statisch, doch der Grundstein für eine Zukunft voller Icons, Piktogramme, Pull-Down-Menüs und Fenster war gelegt.

Schicke 3D-Symbole mit Windows 3.0
1990 schlug sich Österreich bei der Fußball-WM in Italien dank Toni Polster ausgezeichnet, Microsoft gelang im selben Jahr mit Windows 3.0 der entscheidende Durchbruch. Bereits ein Jahr nach Markteinführung verwendeten über 25 Millionen lizenzierte Anwender die neue Windows-Version und erfreuten sich an einer deutlich moderneren Oberfläche mit Symbolen in 3D-Look sowie an neuen Programmen für das weiterentwickelte Betriebssystem.

Kurz vor der Markteinführung erschien beispielsweise die erste Version von Word für Windows, von Insidern kurz "Winword" genannt. Immer mehr Softwarehersteller entschlossen sich daraufhin, für Windows innovative Programme zu entwickeln und halfen damit, die Attraktivität des Betriebssystems zu erhöhen. Die Installation geschah bei aller Innovationskraft jedoch weiterhin von Diskette, CD-ROM Laufwerke gab es zu dieser Zeit noch nicht.

Windows 95 - der PC wird zum Massenprodukt
Am 24. August 1995 wurden in den USA nachts die Läden geöffnet. Pünktlich um Mitternacht konnten Microsoft-Fans die ersten Pakete des neuen Betriebssystems Windows 95 kaufen, das die Computerwelt nachhaltig veränderte und den PC endgültig zu einer Selbstverständlichkeit machte. Ein neues Feature von Windows 95 war das sogenannte "Plug and Play", also Einstecken und Loslegen. Heute ist es eine Selbstverständlichkeit, dass der Nutzer jederzeit ein Gerät an den PC anschließen kann und der PC dieses Gerät erkennt.

Noch wichtiger war die Integration des rapide wachsenden Internets. So wurde Windows 95 mit Hilfe eines Updates erstmals mit dem Internet Explorer und einigen anderen Extras ausgestattet, um auf Onlinedienste und das World Wide Web zugreifen zu können. Auch Word, Excel und Powerpoint, die nun zusammen mit Access zum Office-Paket geschnürt wurden, kamen 1995 auf den Markt. Office 95 wurde zum Inbegriff der Büro-Software. Parallel zu Windows 95 etablierte sich das 1994 erschienene Microsoft Windows NT 3.5 in Unternehmen, Behörden und Banken.

Windows 98 und der Jahrtausendwechsel
Im Sommer 1998 brachte Microsoft Windows 98 in die Läden. Schon bald war die weiterentwickelte Windows-Version in über 40 Ländern erhältlich. Zwei Jahre später kam die Millennium Edition "Windows me" mit neuen Funktionen und erweiterten Multimedia-Eigenschaften auf den Markt. Im gleichen Jahr erschien Windows 2000 als NT Version 5.0.

Windows XP und sein leidlich erfolgreicher Nachfolger Vista
Mit Windows XP integrierte Microsoft im Jahr 2001 immer stärker auch digitale Unterhaltungsmedien. Spätere Varianten von Windows XP wie die Media-Center-Edition waren mittels Fernbedienung sogar vom Sofa aus steuerbar. Ein weiteres Beispiel ist die "Microsoft Windows XP Tablet PC Edition". Im Zusammenspiel mit geeigneter Hardware konnten handschriftliche Anmerkungen per Stifteingabetechnologie direkt in Word- oder PowerPoint-Dokumente eingegeben werden.

Trotz des allgemeinen Verkaufsstopps von Windows XP im Dezember 2008 erfreut sich das Betriebssystem nach wie vor großer Beliebtheit – auch, weil das im Jänner 2007 nachfolgende Windows Vista (Codename "Longhorn") in der Windows-Geschichte als Flop gilt. Zwar setzte Vista mit seiner transparenten Aero-Optik neue Maßstäbe hinsichtlich der grafischen Benutzeroberfläche, die damit einhergehenden Hardwareanforderungen stießen bei vielen Konsumenten jedoch auf Kritik. Gleiches galt für die anfangs fehlende Treiberunterstützung sowie die aufgrund häufiger Abfragen nervige Benutzerkontensteuerung.

Das bessere Vista: Windows 7
Mit dem am 22. Oktober 2009 erschienenen Windows 7 scheint Microsoft die Schwächen des Vorgängers ausgebügelt zu haben. Nach wie vor hübsch anzusehen, aber in technischer Hinsicht wesentlich genügsamer ist das zunächst unter dem Codenamen "Vienna" firmierende Windows 7 laut Microsoft nach nur einem Jahr das bestverkaufte Betriebssystem mit den höchsten Verkaufszahlen in vergleichbaren Zeiträumen. Mit ein Grund dafür: das umfangreiche Anwender- und Entwicklerfeedback, das in die Entwicklung des Betriebssystems mit einfloss. Allein am Betatestprogramm nahmen acht Millionen Menschen teil.

Mit "Windows Next" in die Datenwolke?
Seit der Einführung von Windows 7 setzt Microsoft mit webbasierten Diensten wie Windows Live oder Office-Web-Apps auch verstärkt auf das Thema "Cloud Computing". Wie sich diese Entwicklung auf Microsofts Softwaregeschäft, insbesondere Windows, auswirken wird, ist noch offen.

Zwei im Internet kursierenden Präsentationsfolien zufolge, die auf April dieses Jahres datiert sind, könnte das nächste Windows jedoch bereits 2012 erscheinen und mit einem virtuellen Desktop den Sprung in die Datenwolke wagen. Das Betriebssystem selbst, aber auch Programme und Daten sollen demnach zentral verwaltet und mit einem auf jedem PC installierten "App Store" synchronisiert werden.

In einer Microsoft-Mitteilung anlässlich des 25-jährigen Bestehens von Windows heißt es dazu nur: "Die Arbeit mit dem PC wird sich in Zukunft noch stärker im Netz abspielen."

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