Causa Krems

24-Jährige gibt Spendengelder für sich selbst aus

Niederösterreich
06.02.2010 09:14
Aus dem tragischen Fall in Krems, bei dem ein 14-Jähriger im Merkur-Markt tödlich von einem Projektil aus einer Polizeiwaffe getroffen wurde, soll eine 24-Jährige offenbar versucht haben, Kapital zu schlagen. Sie hatte vor sechs Monaten im betroffenen Supermarkt Spenden unter dem Motto "Spende für Flos Gedenktafel" eingesammelt. Nach Angaben der Polizei dürfte sie das eingesammelte Geld jedoch innerhalb weniger Wochen zum Großteil für sich selbst verbraucht haben.

Die junge Rumänin soll auch einen Trauermarsch durch Krems organisiert haben. Mit den Spenden hätte auch ein Teil der Begräbniskosten bezahlt werden sollen. Vom 9. bis zum 14. August vergangenen Jahres kamen letztlich 863,25 Euro zusammen.

Spenden wurden auf Privatkonto überwiesen
Von diesem Geld sahen die Angehörigen aber keinen Cent: Die Verdächtige habe den Betrag nicht "wie üblich", so die Polizei, auf ein eigens eingerichtetes Spenden-, sondern auf ihr persönliches Gehaltskonto überwiesen, das zu diesem Zeitpunkt einen Saldo von 6,66 Euro aufgewiesen habe. Bis Ende August hatte die junge Frau durch zahlreiche Behebungen und Bezahlungen mit der Bankomatkarte das Geld fast zur Gänze selbst verbraucht. Auf dem Konto seien 4,66 Euro verblieben.

Nur 70 Euro der Spenden zweckmäßig verwendet
Von dem von ihr gesammelten Geld will die Rumänin 70 Euro für den Ankauf von Rosen und die Rahmung eines Bildes des 14-Jährigen verwendet haben. Der allgemeine Spendengeldfluss sei nun jedenfalls durch eine gerichtliche Anordnung zur Auskunftserteilung für das Konto der Beschuldigten bei einem Kremser Geldinstitut nachgewiesen worden, berichteten die Ermittler.

800 bis 900 Euro "von sehr vielen Leuten" seien zusammengekommen, hatte die 24-Jährige während des "Trauermarsches" gesagt. Die Gedenktafel für den als mutmaßlichen Einbrecher erschossenen Jugendlichen solle ihren Platz beim Merkur-Markt finden, fügte sie damals hinzu.

Da die einschlägig vorbestrafte Frau derzeit wegen gleichartiger Delikte ohnehin eine mehrmonatige Haftstrafe in der Justizanstalt Krems verbüßt, ändert sich an ihrer Situation konkret nichts, berichtete die Polizei. Sie werde lediglich neuerlich angezeigt.

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