Darf man den ausführlichen Medienberichten glauben, dürfte der Ex-Leibwächter und Chauffeur von Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache seit 2013 belastendes Material über seinen Chef gesammelt haben. Dabei gehe es insbesondere um falsche Spesenabrechnungen. Mittlerweile hat sich auch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Sollte Strache strafrechtliche Handlungen begangen haben, wird er von der Justiz der gerechten Strafe zugeführt werden. Falls ihm parteischädigendes Verhalten nachgewiesen wird, dürfte es für ihn weitere unliebsame Konsequenzen geben. Der vorübergehend festgenommene Ex-Leibwächter war jahrelang Intimus und Vertrauter des Ex-Vizekanzlers, und er wird unter anderem mit dem Ibiza-Video in Verbindung gebracht. Der suspendierte Polizeibeamte und ehemalige FPÖ-Bezirksrat dürfte nach seinem umfassenden Geständnis Kronzeuge der Anklage werden. Wie auch immer die Verfahren bei Gericht und bei seiner Dienstbehörde ausgehen, muss sich der Ex-Leibwächter den Vorwurf gefallen lassen, dass er durch die jahrelange Bespitzelung Illoyalität in Reinkultur begangen hat. Im Übrigen dürfte sich der Umgang mit den Spesengeldern, diversen Zuwendungen und dergleichen durch exponierte Entscheidungsträger nicht selten in der Grauzone bewegen.
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