Auch wenn mit Kubas neuem Staatschef Díaz-Canel quasi ein Generationswechsel auf der Karibikinsel stattfindet, wird sich an der politischen Ausrichtung des Landes wohl nicht viel ändern. Díaz-Canel gilt nämlich als loyaler Parteikader, als enger Vertrauter des Castro-Clans, der zwar nicht zu der historischen Generation der Revolutionäre gehörte, aber in seiner Rede betonte, die Revolution fortsetzen zu wollen. Der Wechsel an der Staatsspitze der sozialistischen Republik ist daher bestenfalls eine Wachablöse unter Vertrauten. Schließlich bleibt Raúl Castro vorerst Parteichef der Kommunistischen Partei, was die eigentliche Machtbasis in Kuba ist. Damit steht ein Kurswechsel auch künftig wohl nicht auf der Agenda des Karibikstaates. Die wirtschaftlichen Probleme und sozialen Spannungen hingegen bleiben.
Ingo Fischer, Lavamünd
Erschienen am Mi, 25.4.2018
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