1,3 Prozent der Lohnsumme, die ein Unternehmen an seine Mitarbeiter bezahlt, wurden bisher von den Arbeitgebern ins Sozialsystem abgeführt, um den Menschen in Österreich eine ordentliche Versorgung nach Unfällen zu gewährleisten. Unsere neue Regierung hat beschlossen, diesen Satz auf 0,8 Prozent zu senken, den Unternehmen bleiben dadurch etwa 500 Millionen Euro pro Jahr. Die Wahlkampfhilfe der Wirtschaft hat sich also ausgezahlt, ein richtiger Geldtsunami rollt auf die Firmeninhaber zu. Die Zahl der Ferraris auf österreichischen Straßen und jene österreichischer Yachten in der Adria könnte somit noch etwas steigen. Ob aber jemand, der sich schwer verletzt, auch künftig zeitnah von einem Unfallspezialisten behandelt werden kann, ist nach dieser Weichenstellung fraglich. Zwar betonte die zuständige Ministerin in einem Interview gleich dreimal, dass sie dadurch nur die „beste Versorgung der Menschen in diesem Lande sicherstellen“ wolle, warum man aber dafür Geld abziehen muss, das erklärte uns die Dame nicht. Man könnte allerdings dieser Logik folgend die Gehälter von Ministern auf 2000 Euro senken, möglicherweise würde dadurch auch in diesem Bereich die Qualität steigen.
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