Im Kampf vereint

Yahoo kooperiert mit seinem Erzrivalen Google

Web
11.04.2008 15:07
Im Abwehrkampf gegen das Übernahmeangebot des Software-Riesen Microsoft arbeitet der Internetkonzern Yahoo nun mit seinem Erzrivalen Google zusammen. Das Internetportal werde auf seiner Suchmaschine Anzeigen des Google-Werbedienstes Adsense schalten, kündigte das Unternehmen an. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge steht zudem ein Zusammengehen von Yahoo mit dem Internetportal AOL kurz vor dem Abschluss. Außerdem will Yahoo der Zeitung zufolge massiv eigene Aktien zurückkaufen, um Microsoft zuvorzukommen. Der Softwaregigant will Yahoo übernehmen, um Googles Vormachtstellung im Internet zu bekämpfen.

Die Google-Anzeigen auf den Yahoo-Seiten sollen zunächst nur für zwei Wochen geschaltet werden. An sich ist Yahoo selbst im Geschäft mit Onlinewerbung aktiv und liegt hier weltweit auf Rang zwei. Dennoch liegt der frühe Pionier des Internets weit hinter Google, das in den vergangenen Jahren große Marktmacht mit seinem Programm für Onlineanzeigen gewonnen hat. Sollte sich die Zusammenarbeit mit Google für Yahoo als lohnend herausstellen, könnte der Konzern eine dauerhafte Kooperation anstreben.

Das Werbegeschäft von Yahoo ist es auch, auf das Microsoft es vor allem abgesehen hat, um Google zu attackieren. Da auch immer mehr Computerprogramme, die bisher auf dem Rechner installiert werden mussten, nun kostenlos online verfügbar werden, wird Werbung immer wichtiger, um die Angebote zu finanzieren.

Yahoo mit AOL, Microsoft mit Rupert Murdoch?
Die gleichzeitig laufenden Verhandlungen von Yahoo mit dem Internetkonzern AOL sind dem "Wall Street Journal" zufolge weit fortgeschritten, aber noch nicht abgeschlossen. Die bisher dritt- und viertgrößten Internetunternehmen sollten den bisher getroffenen Vereinbarungen zufolge fusionieren, hieß es in dem Bericht. Die AOL-Mutter Time Warner werde dann 20 Prozent an dem daraus entstehenden Unternehmen kaufen und bar bezahlen. Mit den so erlösten Milliarden wolle Yahoo dann eigene Aktien zurückkaufen und dafür einen höheren Preis bieten als Microsoft.

Laut Bericht verhandelt Microsoft derzeit zudem mit der News Corporation des Medienmagnaten Rupert Murdoch über eine gemeinschaftliche Übernahme von Yahoo. Das Medienunternehmen war zuvor auch als möglicher Partner für Yahoo im Gespräch gewesen, sagte eine Allianz mit Yahoo dann aber ab, um sich nicht auf einen Bieterkampf mit Microsoft einlassen zu müssen.

Große Auswirkungen auf das Internet
Microsoft hatte vor rund zwei Monaten ein Übernahmeangebot vorgelegt und fast 45 Milliarden Dollar (rund 30 Milliarden Euro) für das Unternehmen geboten. Yahoo lehnte das Angebot mit der Begründung ab, es sei zu niedrig. Microsoft setzte Yahoo daraufhin eine Frist, um das Angebot zu akzeptieren. Stimme Yahoo nicht zu, werde der Softwarekonzern sein Angebot unter Umständen senken.

Analysten gehen inzwischen davon aus, dass sich Microsoft mit seinem Angebot durchsetzen wird. Doch egal, ob sich nun Microsoft mit oder ohne Murdoch durchsetzt, ob Yahoo mit AOL zusammengeht oder die Kooperation mit Google ausbaut: Die neue Allianz wird eine große Auswirkung auf das Internet haben, denn alle Konzerne sind mit ihren Internetseiten unter den zehn weltweit am meisten besuchten Websites. Google führt auf Platz eins, mit Abstand gefolgt von Microsoft. Es folgen Yahoo, AOL und das Netzwerk MySpace der News Corporation.

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