Gratis-Songs

Internetgigant Google plant Gratis-Musikdienst

Web
07.02.2008 12:00
Google will einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge mit kostenlosen Musik-Downloads in China die Aufholjagd gegenüber dem führenden Suchmaschinen-Betreiber Baidu starten. Google sei bereits in fortgeschrittenen Planungen für eine Zusammenarbeit mit einem chinesischen Internet-Unternehmen und zumindest drei der vier großen Musikkonzerne. Der Internetgigant und die Musikfirmen würden im Gegenzug für die kostenlosen Songs von Nutzerdaten profitieren, die in Werbeerlöse umgemünzt werden könnten, hieß es.

Bisher unumstrittener Marktführer bei der Internetsuche in China ist die im Jahr 2000 von dem chinesisch-stämmigen Unternehmer Robin Li gegründete Website "Baidu". Einen großen Teil der Popularität verdankt die Suchmaschine der integrierten Musiksuche, die allerdings auch Zugang zu unlizenzierten Songs ermöglicht, womit sich das Unternehmen in eine rechtliche Grauzone begibt.

Genau an diesem Punkt möchte Google ansetzen und gemeinsam mit der Pekinger Musikfirma Top100 zum Teil freie MP3-Songs mit zusätzlichen Services wie dem Zugang zu Datenbanken mit ausführlichen Informationen über die Künstler sowie Angeboten für Handy-Klingeltöne anbieten. Die Musikstücke sollen mit digitalen Wasserzeichen versehen sein. Es sei allerdings noch unklar, ob die gesamten Musikkataloge der Plattenfirmen angeboten werden oder nur Musik chinesischer Künstler. Das Angebot solle zum Teil über Werbung finanziert werden. Top100 verkauft derzeit Musik-Downloads für je einen Yuan (0,0952 Euro).

Bisher bietet Baidu in China in Vereinbarung mit Musik-Labels Songs per Streaming an, die sich aber nicht auf den Computer herunterladen oder kopieren lassen. Das neue Google-Angebot soll Download-Musik von drei der großen global agierenden Musikkonzerne sowie Dutzenden kleinerer Labels umfassen. Die Sprecherin von Universal Music in Hongkong bestätigte entsprechende Gespräche, äußerte sich aber nicht über weitere Details. EMI und Sony BMG sollen ebenfalls Gespräche mit Google führen, hieß es im "Wall Street Journal". Warner Music habe "einiges Interesse" gezeigt.

Vermutlicher Haken an der Sache: In China ist Produkt- und Softwarepiraterie nach wie vor weit verbreitet, was es auch Google erschweren dürfte, legale Angebote für den Nutzer attraktiv zu gestalten. Nach Angaben des internationalen Phono-Verbands IFPI verstoßen 99 Prozent des Musikangebots in China gegen das Urheberrecht.

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