Unglück

5 Todesopfer bei Berg-Drama in Salzburg

Salzburg
28.08.2017 10:20

Schreckliches Unglück am Wildgerlos-Gletscher in der Salzburger Gemeinde Krimml: Sonntag kurz vor 10 Uhr wurden die Rettungskräfte von der Zittauer Hütte aus alarmiert: Eine Bergsteiger-Gruppe war abgestürzt. Fünf von ihnen starben noch am Unfallort. Ein sechster Mann kämpft im Salzburger Spital ums Überleben.

Die Bergsteiger-Gruppe aus Burghausen und Altötting im benachbarten Bayern (34, 56, 65, 69, 70 und 75 Jahre) war am Samstag zu der 2330 Meter hoch gelegenen Zittauer Hütte in der Reichenspitzgruppe aufgestiegen, die Hütte mit 70 Betten ist derzeit voll belegt.

Die Gruppe dürfte kurz nach neun Uhr am Sonntagvormittag verunglückt sein.

Einsatzleiter Martin Reichholf von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See: "Die Unglücksstelle liegt unterhalb des Gerloskees in einem Gelände, wo sich der Gletscher bereits zurückgezogen hat. Dort ist das Gelände sehr schwierig und übersät mit losem Gestein." Die Gruppe wollte zum Gabler-Gipfel und war unterwegs zur Mannlkarscharte. Ersten Berichten nach rutschte dabei ein Bergsteiger auf dem blanken Eis aus und riss dabei alle Mitglieder der Sechser-Seilschaft mit sich in die Tiefe. Kurz zuvor soll noch über die Route beziehungsweise ein mögliches Umkehren diskutiert worden sein.

Nur ein Mitglied der Gruppe überlebt
Fünf Hubschrauber aus Salzburg und Tirol wurden an die Unglücksstelle beordert, der Abtransport der toten Bergsteiger gestaltete sich wegen der Höhe schwierig: "Die Einsatzkräfte mussten zu Fuß hinauf, es herrscht dort oben große Steinschlaggefahr", so Einsatzleiter Martin Reichholf. Der Ort des Dramas lag eineinhalb Kilometer südlich der Zittauer Hütte unterhalb des Gipfels. Einzeln wurden die Leichen der Verunglückten ins Tal nach Krimml geflogen, von wo aus sie weiter nach Neukirchen transportiert wurden. Dort sollte Sonntag in den Abendstunden die Identifizierung der fünf Alpinisten erfolgen.

Der einzige Überlebende der Tragödie, ein 75-Jähriger aus Altötting, wurde direkt von der Zittauer Hütte in das Salzburger Unfallkrankenhaus geflogen.

Tragische Unfälle auch im Zillertal und in Italien
Auch in den Zillertaler Alpen verunglückte Sonntag ein Bergsteiger aus Vorarlberg tödlich. Beim Abstieg vom Fußstein wollte ein 43-Jähriger seinen abgestellten Rucksack vor einem "Absturz" retten, verlor das Gleichgewicht und stürzte ab. In der Provinz Trient in Italien sind 9 Bergsteiger am Presanella-Gletscher abgestürzt, zwei Alpinisten starben.

Wolfgang Weber, Kronen Zeitung

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