Spitzen-Stöpsel

“Sennheiser Momentum In-Ear” im krone.at-Test

Elektronik
02.04.2017 09:00

Mit dem "Momentum In-Ear-Wireless" hat der deutsche Audiospezialist Sennheiser seine Kopfhörer-Familie Anfang Jänner um ein Paar Drahtlos-Ohrhörer erweitert - und dafür einen recht unkonventionellen Weg gewählt. krone.at hat die "Stöpsel" getestet.

Ohrhörer haben im Vergleich zu klassischen Bügelkopfhörern vor allem zwei Vorteile: Sie sind kleiner und leichter, was sich vor allem unterwegs bezahlt macht. Sennheisers Momentum In-Ear-Wireless scheint demnach auf den ersten Blick kaum Vorteile gegenüber einem Bügelkopfhörer zu bieten.

Denn obwohl er mit seinen knapp 50 Gramm sehr leicht ist, nimmt er mit seiner ungewöhnlichen Nackenbügel-Konstruktion vergleichsweise viel Platz in Anspruch. Manch Over-Ear-Modell mit Bügel lässt sich da kompakter zusammenfalten, auch wenn sich der mit Nappa-Leder überzogene Edelstahlbügel des Momentum In-Ear-Wirless als erstaunlich flexibel erweist.

Zu Gute halten muss man dem Sennheiser auch, dass man ihn de facto nicht spürt, wenn er erst einmal am Nacken bzw. auf den Schlüsselbeinen ruht. Und trägt man beispielsweise ein Hemd mit Kragen, ist er kaum zu sehen - falls man sich an der Halsschmuck-Optik stören sollte.

Da ginge mehr: die Akkulaufzeit
Na gut, möchte man meinen, dafür bringt der Bügel doch sicher andere Vorteile mit?Teilweise stimmt das auch: Zum einen findet sich die 3-Tasten-Bedienung immer am richtigen Platz und ist dadurch konstant komfortabel zu erreichen; zum anderen zerrt diese nicht - wie bei anderen Modellen durchaus üblich - durch ihr Gewicht an den Stöpseln und gefährdet so deren sicheren Halt im Ohr.

Nicht bestätigen lässt sich dagegen die Annahme, dass der Momentum aufgrund der größeren Konstruktion auch einen größeren Akku beherbergt und somit einen lange Laufzeit bietet. Mit bis zu zehn Stunden Bluetooth-Betrieb ist der Momentum zwar ausdauernder als viele seiner Mitbewerber, dass es aber noch länger geht - und zwar ganz ohne Nackenbügel - beweist etwa Teufel mit seinem von uns bereits getestetem Modell Move BT, das bis zu 20 Stunden lang läuft.

Hervorragender Klang
Dennoch hat der Momentum seine Qualitäten: Er ist hochwertig verarbeitet, verfügt über einen hohen Tragekomfort (Ohradapter in vier verschiedenen Größen liegen bei), ist staub- und spritwassergeschützt, dank integriertem NFC bequem mittels Bluetooth 4.1 mit bis zu zwei Drahtlos-Geräten koppelbar, binnen rund 1,5 Stunden vollständig geladen, wobei während des Ladens per USB-Kabel für Audioübertragung die Musikwiedergabe weiterhin möglich ist, und noch dazu mit praktischen Features wie Freisprechfunktion, einer Sprachansage (etwa bei Akku-Notstand) sowie einem Vibrationsalarm, der auf eingehende Anrufe hinweist, ausgestattet.

Vor allem aber, und das ist eben doch noch immer am wichtigsten, klingt der Momentum In-Ear Wireless von Sennheiser hervorragend: mit für seine Größe erstaunlich kräftigem Bass, aber auch ausgezeichneten, klaren Höhen, woraus sich ein sehr ausgewogenes Gesamtklangbild ergibt. Im Vergleich dazu kann der bereits erwähnte Teufel Move BT nicht mithalten: Er lässt insbesondere in den Höhen Brillanz vermissen und klingt weniger filigran bzw. elegant. Oder anders gesagt: etwas dumpfer.

Ob die klanglichen Stärken des Sennheisers am Ende auch den Preis von rund 200 Euro rechtfertigen? Wir hatten auf jeden Fall schon Bluetooth-Bügelkopfhörer für mehr Geld auf den Ohren, die schlechter klangen.

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