Van der Bellen:

“EU darf vor Erdogan nicht in die Knie gehen”

Österreich
03.08.2016 18:00

Die EU dürfe wegen des Flüchtlingsabkommens mit der Türkei nicht vor dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan "in die Knie gehen", sagte der grüne Bundespräsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen am Mittwoch. Die Frage eines Beitritts der Türkei zur EU sieht Van der Bellen aufgrund der jüngsten Entwicklungen "auf nicht absehbare Zeit auf Eis".

Trotzdem könne die Europäische Union an den Entwicklungen in der Türkei nicht desinteressiert sein. Das verhalte sich aber "umgekehrt genauso", sagte Van der Bellen bei einer Wanderung mit Journalisten im Tiroler Kaunertal (siehe Video oben) und sprach damit etwa den Einbruch des Tourismus in der Türkei an.

Hier können Sie weitere Bilder von Van der Bellens Wanderung sehen:

Bezüglich der im Zusammenhang mit dem Flüchtlingsabkommen geplanten Visafreiheit sagte der von den Grünen unterstützte Präsidentschaftskandidat: "Ich verstehe die Panik nicht." Die Türkei sei weit davon entfernt, zu verwirklichen, was Brüssel verlangt habe. Außerdem sei eine Visaliberalisierung nicht gleichbedeutend mit einer "Aufenthaltsfreiheit" in der EU. Das dürfe man nicht mit den Grundfreiheiten innerhalb der Union verwechseln, so Van der Bellen.

Bei Flüchtlingsaufnahme gibt es "physische Grenzen"
Angesprochen auf die umstrittene Flüchtlingspolitik der deutschen Kanzlerin Angela Merkel, sagte Van der Bellen: "Ich schätze Merkel sehr, aber es gibt physische Grenzen, etwa bei der Unterbringung. Aber sie reagiert nicht hysterisch, und das halte ich für richtig", so Van der Bellen.

Es sei kein Geheimnis, dass der Wahlkampf beginne, kommentierte Van der Bellen, der mit seiner Frau Doris Schmidauer und seinen beiden Hunden "Chico" und "Kita" unterwegs war, die Wanderung. "Aber ich wollte Ihnen was Schönes zeigen und das mit Ihnen teilen", sagte der Bundespräsidentschaftskandidat, der auf der Falkauns Alm von einem seiner ältesten Freunde und den Bürgermeistern der Gemeinden Kaunertal, Josef Raich, und Kaunerberg, Peter Moritz, bereits erwartet wurde.

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