Anrainer fragen:

“Warum hat die Politik hier so spät reagiert?”

Österreich
06.06.2016 15:51

Seit 1. Juni gilt das neue Drogengesetz. In nur wenigen Tagen hat sich in Wien die Situation an seit Langem bekannten Brennpunkten entspannt. Bis 5. Juni gab es 152 Festnahmen bei den Hotspot-Kontrollen der Polizei, davon 56 wegen Drogenhandels. 48 Suchtgifthändler wurden in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert.

Konnte der Dealer davor gleich nach seiner Festnahme wieder seinem Geschäft nachgehen, bleibt er jetzt bis zur Verhandlung in U-Haft. An den Brennpunkten entlang der U6 und am Praterstern hat sich die Situation entspannt. Die Polizei ist präsent. "Warum gerade ich? Nur weil ich schwarz bin", fühlt sich ein Passant bei der U6-Station Josefstädter Straße benachteiligt, weil die Polizei eine Personenkontrolle durchführt. Doch bei ihm ist alles in Ordnung.

"Endlich ist hier dank der Polizeistreifen Ruhe eingekehrt", meint eine Anrainerin. "Aber die Dealer verteilen sich in den Nebengassen in Ottakring", fügt sie hinzu. Das bleibt natürlich auch den Beamten nicht verborgen. "Wir sind auch dort, wo man uns nicht erwartet", erklärt Oberst Wolfgang Preiszler von der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität.

Die Täter sind natürlich vorsichtiger geworden. Sie halten nun an alten Hotspots Ausschau nach Kunden, doch die Kriminalisten sind ihnen auf den Fersen. Ein Stückchen weiter durchstreift die Polizei den Brunnenmarkt, wo es erst vor wenigen Wochen zu einem Todesdrama gekommen war. "Plötzlich ist hier Ruhe eingekehrt. Ich frage mich, warum die Politik so lange gebraucht hat, um zu reagieren", übt Lokalbetreiber Gerald Engelmaier Kritik.

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