"Justiz soll bluten"

Todesdrohungen bei Grazer Terror-Prozess

Österreich
04.03.2016 16:50

Im Grazer Gericht herrscht Alarmstufe Rot: Während des streng bewachten IS-Prozesses gegen Prediger Mirsad O. und einen mutmaßlichen Terror-Kämpfer gingen gleich vier Briefe mit Mordbotschaften bei Justiz und Polizei ein. "Die Justiz soll bluten", forderte der Verfasser darin unter anderem. Der Staatsschutz und das Kriminalreferat ermitteln.

Montag, der 29. Februar. An diesem Tag war die Urteilsverkündung gegen den serbischstämmigen radikalen Islam-Prediger und mutmaßlichen Terror-Rekrutierer Mirsad O. alias Ebu Tejma geplant. Bis zu seiner Verhaftung Ende November 2014 lebte der 34-Jährige mit seiner Ehefrau und fünf Kindern von Sozialhilfe in einer Wiener Gemeindebauwohnung.

Die Stimmung am Straflandesgericht in Graz war jedenfalls - noch vor der letztlich erfolgten Vertagung - äußerst angespannt. Schwer bewaffnete Polizisten mit Maschinenpistolen sicherten das Gebäude von innen und außen. Bilder waren nicht erlaubt. Wohl auch wegen eines hochbrisanten Vorfalls, der erst jetzt der "Krone" zugetragen wurde.

"Nur tote Polizisten sind gute Polizisten"
Denn sowohl das Gericht als auch vier Grazer Polizeiinspektionen erhielten vier Briefe mit düsterem Inhalt: "Eine Waffe habe ich schon." "Nur tote Polizisten sind gute Polizisten." "Die Justiz soll bluten." Diese und andere eindeutige Morddrohungen beinhalteten die Schreiben. Trotzdem ließen sich die Richter nicht einschüchtern.

Erst am Donnerstag wurde ein bosnischer mutmaßlicher IS-Fanatiker, bei dem unter anderem Videos von der Steinigung einer jungen Frau und von Enthauptungen gefunden wurden, (nicht rechtskräftig) zu acht Jahren Haft verurteilt. Die Verhandlung gegen Mirsad O. soll im April weitergehen, nächste Woche steht der Prozess gegen einen Grazer Imam an - es gilt also weiter Alarmstufe Rot.

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