Wird aus dem Kurznachrichten- bald ein Langnachrichtendienst? Twitter-Mitgründer und -Chef Jack Dorsey wirbt dafür, längere Tweets zuzulassen. Die einst auf SMS-Basis eingeführte Obergrenze von 140 Zeichen animiere zwar zu Kürze und Kreativität, aber Nutzer wollten auch längere Texte veröffentlichen und luden jetzt als Ausweichlösung Screenshots hoch, schrieb er auf Twitter.
Wenn man ihnen erlauben würde, die Passagen direkt als Text zu posten, könnte man sie zum Beispiel durchsuchbar machen, gab Dorsey in einer Erklärung zu bedenken, die er demonstrativ als Screenshot in einem Tweet veröffentlichte. Der Twitter-Chef will den Dienst für Einsteiger attraktiver machen, um das schwächelnde Wachstum der Nutzerzahlen anzukurbeln. Zuletzt war die Zahl der User, die sich mindestens einmal im Monat bei Twitter einloggen, binnen drei Monaten nur um vier Millionen auf rund 320 Millionen gestiegen.
Das "Wall Street Journal" schrieb unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen bei Twitter, dass die Text-Obergrenze auf 10.000 Zeichen hochgesetzt werden solle. Seit Sommer gilt dieses Limit bereits für direkte Twitter-Nachrichten von Nutzer zu Nutzer. Im Nachrichtenstrom sollen allerdings wie bisher nur 140 Zeichen angezeigt werden - um den Rest zu sehen, müssten Nutzer den Tweet anklicken.
Das 140-Zeichen-Limit gibt es seit dem Start von Twitter im März 2006 und hat den Charakter des Dienstes, in dem es statt vieler Worte eher Links oder Bilder gibt, maßgeblich geprägt. Schon als vor einigen Wochen Gerüchte über eine mögliche Abschaffung der Obergrenze auftauchten, bildeten sich zwei große Lager von Befürwortern und Skeptikern. Letztere verweisen darauf, dass 10.000 Zeichen drei bedruckten Seiten entsprechen können.
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