Asien-Pazifik-Gipfel

Anzeichen für Tauwetter zwischen China und Japan

Ausland
10.11.2014 09:01
Mit einer versöhnlichen Geste zwischen China und Japan haben die bilateralen Gespräche auf dem Asien-Pazifik-Gipfel (APEC) in Peking begonnen. Nach zwei Jahren Eiszeit wegen des erbitterten Streits um eine Inselgruppe empfing der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping am Montag erstmals den japanischen Regierungschef Shinzo Abe. Das Spitzentreffen signalisiert ein Tauwetter in den frostigen Beziehungen zwischen den beiden Ländern.

Wegen des Streits um die chinesisch Diaoyu und japanisch Senkaku genannte Inselgruppe im Ostchinesischen Meer und chinesischen Vorwürfen über eine mangelnde Aufarbeiten der japanischen Kriegsvergangenheit ist das Verhältnis stark angespannt. Bisher hatte Xi dem langgehegten Wunsch Abes nach einem Treffen immer eine Absage erteilt.

Treffen zwischen Obama und Putin möglich
Zu den zweitägigen Beratungen der 21 Pazifik-Anrainer beim APEC und einem anschließenden Staatsbesuch in China traf auch US-Präsident Barack Obama am Montag in der chinesischen Hauptstadt ein. Am Rande des Gipfels könnte es möglicherweise zu einem informellen Treffen mit dem russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin kommen, der schon seit Sonntag in Peking ist.

Am Dienstag und Mittwoch plant Obama im Rahmen des Staatsbesuches auch mehrere Gespräche mit Xi. US-Sicherheitsberaterin Susan Rice beschrieb das Verhältnis zu China als "eine der bedeutendsten bilateralen Beziehungen der USA". In einem Interview des chinesischen Staatsfernsehens CCTV verwies Rice auf die Wirtschaftskooperation, Chinas schiere Größe und seine Rolle bei der Lösung globaler Fragen. Die Beziehungen seien "sehr komplex und vielschichtig", sagte Rice.

Die USA würden die Zusammenarbeit suchen, doch gebe es auch Meinungsunterschiede. "Es ist wichtig, dass wir sorgfältig, verantwortlich und offen mit diesen Differenzen umgehen", so Rice. Wie aus US-Delegationskreisen verlautete, sollen bei den Gesprächen Obamas in Peking auch Menschenrechtsprobleme, die Demonstrationen für mehr Demokratie in Hongkong sowie US-Vorwürfe wegen chinesischer Hackerangriffe zur Sprache kommen.

Im Mittelpunkt der Gespräche der Staats- und Regierungschefs der Pazifik-Anrainer, die am Montagabend zusammenkommen, stehen der Ausbau der Kooperation, eine engere wirtschaftliche Integration sowie die Neuordnung des Handelsordnung. Der Wirtschaftsraum stellt fast die Hälfte des Handels und 57 Prozent der Wirtschaftsleistung der Welt dar. Seit Olympia 2008 hat es in Peking keine internationale Veranstaltung von dieser Größe und Bedeutung mehr gegeben.

Freihandelsabkommen zwischen China und Südkorea
Bei einem Treffen zwischen Chinas Präsident und Südkoreas Präsidentin Park Geun hye verkündeten beide Seiten eine Einigung über ein seit 2012 verhandeltes bilaterales Freihandelsabkommen. China ist Südkoreas größter Handelspartner. Der bilaterale Warenaustausch umfasste 2013 nach chinesischen Angaben 274 Milliarden US-Dollar. Für China ist Südkorea der drittwichtigste Handelspartner.

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