Schwarzmarkt-Razzia

WM-Tickethändler-Ring in Brasilien aufgeflogen

Sport
03.07.2014 08:08
Im Kampf gegen illegalen Tickethandel am Rande der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien ist es der Polizei gelungen, einen international agierenden Ring auszuheben. Elf Personen wurden bereits verhaftet. Unter Verdacht stehen auch hochrangige Verbandsfunktionäre in Argentinien, Brasilien, Spanien sowie der FIFA selbst.

Das Ermittlungsverfahren wurde nach Polizeiangaben am Mittwoch eingeleitet und durch die Festnahme der elf Verdächtigen am Vortag ausgelöst, die illegal Eintrittskarten verkauft haben sollen. Demnach steht die Vermutung im Raum, dass die Tickets nicht auf offiziellem Wege, sondern durch Kontakte innerhalb des Fußball-Weltverbands FIFA beschafft wurden.

Kostenlose Verbandstickets weiterverkauft
Die mutmaßlichen Schwarzmarkthändler seien in Rio de Janeiro und Sao Paulo festgenommen worden, sagte Chefermittler Marcos Kac der Nachrichtenagentur AFP. Die organisierte Gruppe habe durchschnittlich tausend Eintrittskarten pro WM-Spiel angeboten und dafür jeweils einen Basispreis von 1.000 Euro verlangt. Der algerische Kopf des mutmaßlichen Verbrecherrings habe hierfür Tickets beschafft, die von der FIFA kostenlos an die Fußballverbände der drei besagten Länder sowie an Spieler und Unternehmen verteilt worden seien.

Ronaldinhos Bruder von Polizei einvernommen
Zu dem Fall vernommen wird laut Kac auch der Bruder des brasilianischen Starfußballers Ronaldinho, Roberto de Assis Moreira. Dieser habe "einigen seiner Freunde erzählt, dass sie über sein System VIP-Tickets erwerben könnten". Ob Ronaldinhos Bruder tatsächlich mit den Schwarzmarkthändlern zusammenarbeitete, werde noch untersucht.

Nach Angaben der Tageszeitung "O'Dia" soll das gleiche Betrugssystem schon bei den letzten vier Fußballweltmeisterschaften zum Einsatz gekommen sein. Insgesamt hätten die Kriminellen so rund 70 Millionen Euro pro Turnier kassiert. Die FIFA erklärte auf AFP-Anfrage, sie wolle vor möglichen Schritten zunächst die detaillierten Informationen der brasilianischen Behörden abwarten.

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(Bild: KMM)



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