DFB-Elf mit Mühe

Deutschland müht sich gegen starkes Ghana zu 2:2

Sport
21.06.2014 22:55
Mit einem ordentlich dunkelblauen Auge ist Deutschland im zweiten Gruppenspiel bei der WM in Brasilien gerade noch einmal an einer negativen Überraschung vorbeigeschrammt – die Elf von Jogi Löw hat gegen Ghana ein 2:2 erreicht und damit die hohen Erwartungen nach dem 4:0-Kantersieg gegen Portugal im ersten Spiel nicht wirklich erfüllen können. Einen Gewinner hatte das Spiel trotz des Remis, Miroslav Klose nämlich: Der beinahe schon ins DFB-Ausgedinge abgeschobene Stürmer zeigte einmal mehr sein Näschen und traf zum viel umjubelten 2:2-Ausgleich – mit seinem 15. WM-Tor überhaupt zog er mit dem bisher alleinigen Torrekordhalter Ronaldo gleich.

Einen "Kampf bis aufs Blut" hatten die Mannen vom schwarzen Kontinent unseren europäischen Nachbarn angekündigt – und bereits in der Anfangsphase machten die Ghanaer klar, dass das keine leere Versprechung sein würde. Nach fünf Minuten ambitionierten Abtastens, in denen Deutschland das Spiel locker kontrollierte, setzten Kevin-Prince Boateng und Co. das erste Ausrufezeichen: Nach einem Seitenwechsel von Sulley Muntari auf Rechtsaußen Christian Atsu ließ dieser Deutschland-Verteidiger Benedikt Höwedes hölzern ausschauen und er konnte bis zur Torout-Linie durchgehen.

Die Stimmen zum Spiel finden Sie in der Infobox!

Die flache Hereingabe drosch Asamoah Gyan von Per Mertesacker bedrängt, aber seitlich über das Tor (7.). Pech für Ghana: Hätte er den Ball durchgelassen, wäre hinter ihm einem zweiten Ghanaer wohl eine bessere Einschussmöglichkeit beschieden gewesen. Wenig später prüfte Atsu dann Deutschland-Goalie Manuel Neuer mit einem scharfen, aber letztlich zu zentralen Schuss.

Deutsche spielbestimmend, aber selten gefährlich
Und Deutschland? Eine Götze-Flanke (9.), ein Kroos-Versuch nach einem Fersler von Thomas Müller (12.), ein Flachschuss von Sami Khedira von der Strafraumgrenze (18.) und ein gerade noch vor dem einschussbereiten Müller (21.) geklärter Querpass blieben vorerst die einzigen gefährlicheren Aktionen für die Elf von Jogi Löw. Deutschland war zwar spielbestimmend, die Ghanaer machten aber mit immenser Laufarbeit und unbändigem Kampfgeist die Räume geschickt eng – zu eng für Müller, Kroos und Co. Zudem preschten sie immer wieder schnell und giftig nach vorne, etwa als Gyan Mertesacker überlief, aus spitzem Winkel aber gegen Neuer keine Chance mehr hatte (34.). Unmittelbar davor hatte Muntari einen Abpraller aus 25 Metern in Richtung Neuer abgefeuert, doch dieser faustete den Ball mit etwas Mühe aus der Gefahrenzone.

Ghanaer stets giftig und aggressiv
Eingerahmt in die beiden Ghana-Topchancen gab es auch zwei Möglichkeiten der Deutschen: Auf ghanaischer Seite "vergaß" etwa zunächst Kwadwo Asamoah an der rechten Außenbahn kurz auf Götze, doch der fand auf der Suche nach einem Passabnehmer in der Mitte nur das Bein eines Verteidigers (29.). Und in Minute 37 schoss Götze eine schnelle Aktion über Khedira und Mesut Özil aus 20 Metern volley ab – allerdings direkt in die Hände des übrigens gerade einmal 1,80 Meter großen Ghana-Schlussmanns Abdul Dauda. Kurz vor dem Pausenpfiff gab es schließlich noch eine kurze Schrecksekunde im deutschen Lager, denn Goalie Neuer flog nach einem Corner am Ball vorbei. Doch die Ghanaer wussten diesen Patzer nicht zu nützen.

Turbulente Anfangsphase der zweiten Spielhälfte
So erfolgreich sich die Abwehrreihen beider Teams vor dem Seitenwechsel noch neutralisiert hatten, so "kopflos" präsentierten sie sich unmittelbar nach Wiederanpfiff – im wahrsten Sinne des Wortes. Die gleich einmal initiativer gestarteten Deutschen durften in Minute 51 über die 1:0-Führung jubeln, nachdem der mit 1,76 Metern nicht gerade hünenhafte Götze eine Flanke von Müller mit Gesicht und Knie im Tor der Ghanaer untergebracht hatte. Wenig später stand es schon wieder Unentschieden: Gegen drei deutsche Innenverteidiger setzte sich Andre Ayew im Kopfball-Fight durch, vor allem der zur Pause für Jerome Boateng eingewechselte Shkodran Mustafi schaute dabei nicht gut aus. Damit aber nicht genug mit der turbulenten Anfangsphase in Durchgang zwei: Muntari fing einen Pass von Philipp Lahm ab, steckte blitzschnell auf Gyan durch und der traf wuchtig ins lange Eck (62.).

Klose bewahrt Deutsche vor WM-Rückschlag
Mit der Führung im Rücken und nach einer weiteren Aktion von Andre Ayew (68./Kopfball) zogen sich die Ghanaer allerdings zurück – und das sollte sich wenig später bereits rächen. Der gerade einmal zwei Minuten vorher eingewechselte Miroslav Klose verlängerte eine Kopfballverlängerung von Höwedes per Fuß ins Tor von Ghana (71.). Dieser Treffer war nicht nur immens wichtig für das Fortkommen der Deutschen in der WM-Gruppe G, sondern noch dazu historisch: Denn mit diesem, seinem 15. Treffer bei einer Weltmeisterschaft, zog der Deutsche mit dem bisher alleinigen WM-Torrekordhalter Ronaldo gleich.

Die verbleibenden Minuten bis zum Schlusspfiff waren schließlich völlig offen, beide Teams wollten nun die Entscheidung, doch sowohl die Deutschen – Müller (74., 84.), Bastian Schweinsteiger (78./Freistoß), Lahm (84.) und Klose (90.) – als auch die Ghanaer – Agyemang Badu (78.), Gyan (84.) und ein 3-gegen-2-Konter (90.) – hatten noch gute Chancen auf ein Tor. Es blieb allerdings beim letztlich verdienten 2:2 in einem packenden Match.

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(Bild: KMM)



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