Es war eine Szene, bei der nicht nur Rapid-Fans sich ungläubig die Augen rieben: Eigentlich schien die unmittelbare Gefahr für die Hütteldorfer schon gebannt, als eine „Slapstick-Entscheidung“ von Nenad Cvetkovic kurz nach der Pause die Niederlage für die Wiener gegen Aufsteiger Ried (1:2) besiegeln sollte. Eine Aktion, die derzeit sinnbildlich für die Situation stehe, in der sein Team steckt, so Interimscoach Stefan Kulovits.
Rundherum sind die Blätter längst verwelkt, doch die Rapid-Krise steht in voller Blüte. Unfreiwillig boten die Wiener am Samstag der SV Ried die Bühne für einen historischen ersten Liga-Erfolg in Hütteldorf, die 1:2-Niederlage endete in einem gellenden Pfeifkonzert. Interimstrainer Stefan Kulovits zog ein bitteres Fazit: „Wir hatten die Hoffnung, dass wir den Turnaround schaffen und die Fans zurückgewinnen. Genau das Gegenteil ist passiert.“
Sinnbildlich für die aktuelle Rapid-Krise war vor allem die Entstehungsgeschichte des zweiten Gegentreffers. Cvetkovics Versuch, den Ball im Spiel zu halten, anstatt sicher zu klären, endete in einem von Goalie Paul Gartler verursachten Foul – den Elfmeter verwertete Philipp Pomer schließlich zum Siegtreffer.
Drei Spiele warten noch
Aus der Rapid-Sackgasse gibt es derzeit scheinbar keinen Ausweg, die jüngste Teambuildingmaßnahme verpuffte zumindest ergebnistechnisch. Aus einer – von Louis Schaub per formvollendeten Kreuzeck-Schuss – erzielten 1:0-Führung wurde die dritte Liga-Niederlage in Folge, aus den jüngsten sechs Pflichtspielen resultierte lediglich ein Punkt. „Das schmerzt extrem. Wir haben uns in eine Ausgangslage gebracht, die extrem unangenehm ist“, ächzte Kulovits nach seiner zweiten Partie als „Zwischenlösung“ nach Peter Stöger – und versprach zugleich: „Wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken.“
Die Winterpause ist noch drei Spiele entfernt, es drohen weitere Rückschläge. Am Donnerstag will man den Fans in Hütteldorf gegen Nikosia mit den ersten Punkten in der Conference League zumindest einen halbwegs versöhnlichen Jahresabschluss bereiten, danach warten noch Auswärtspartien bei Blau-Weiß Linz und Zrinjski Mostar. „Bei uns hilft nur ein Erfolgserlebnis, egal wie es zustande kommt“, betonte Kulovits, der wohl auch selbst Ergebnisse braucht, um als Permanentlösung in Betracht zu kommen. Der „Neue“ soll beim Trainingsauftakt Anfang Jänner feststehen.
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