So reagiert Wirtschaft

„Mahrer-Rücktritt ist einzig vernünftige Lösung“

Oberösterreich
13.11.2025 17:35

„Überfällig“ sei das gewesen: Oberösterreichs Wirtschaftstreibende mit klaren Worten zum Abgang von WKO-Präsident Harald Mahrer. Von der Kammer werden teils weitgreifende Reformen gefordert.

„Überfällig“ und „unvermeidlich“ sei der Abgang von Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer – das ist der Tenor beim „Krone“-Rundruf unter den Wirtschaftstreibenden in Oberösterreich. Wirtesprecher Gerold Royda etwa sagt: „Das ist die einzige vernünftige Lösung.“

Funkstille herrschte indes am Donnerstag bei den politischen Granden im Land: Weder LH Thomas Stelzer noch Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (beide ÖVP) wollten sich auf „Krone“-Anfrage zu Mahrers Abgang äußern.

Wie berichtet, hatten das Gehaltsplus von 4,2 Prozent für WKO-Mitarbeiter sowie die großzügig erhöhten Gagen für Spitzenfunktionäre für Wirbel gesorgt. „Die Kritik tat weh und hat viele persönlich getroffen“, sagt Thomas Brindl, Leiter der WKO-Stelle Wels

„Zeit für einen Neustart“
Ruhig werden dürfte es in der WKO aber trotz des Mahrer-Rückzugs nicht. Im Gegenteil: „Es ist Zeit für einen Neustart. Wir müssen in die Offensive gehen und vermitteln, was wir tun und leisten“, fordert Konditor Leo Jindrak, einer der Vizepräsidenten der Kammer in OÖ. Dieter Grebner, Geschäftsführer des Technologieunternehmens Peak Technologie, wirft die Frage auf, ob es Bundesländerorganisationen braucht – „diese Frage sollten wir uns aber nicht nur bei der Wirtschaftskammer stellen.“

Beiträge an die Kammer: „Es braucht eine Reform“
Auch die Pflichtbeiträge – lange eine „heilige Kuh“ – werden in Frage gestellt: „Wenn ein Land wie Österreich seit Jahren stagniert, kann es nicht sein, dass die Beitragseinnahmen explodieren“, sagt Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung OÖ. Die Kammerumlagen sind derzeit an Umsatzsteuervolumen und Lohnkosten der Unternehmen gebunden. „So ist man Inflations- und Krisengewinner. Dieses System ist nicht mehr argumentierbar, da braucht es eine Reform“, so Haindl-Grutsch.

Längst losgetreten sind auch Spekulationen um die Nachfolge von Mahrer. Immer wieder genannt wird Oberösterreichs Kammer-Präsidentin Doris Hummer. Dazu Bäcker-Vertreter Reinhard Honeder: „Doris Hummer ist eine tolle Präsidentin. Ich hoffe, sie bleibt in Oberösterreich. Aber sie hätte sicher das Zeug dazu, die WKO auch bundesweit zu vertreten.“

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