Zu einem veritablen Wirbel wächst sich das überraschende Aus für das eine halbe Milliarde Euro schwere Geothermie-Projekt in der Landeshauptstadt aus. Egal, wie der Streit letztlich ausgeht – die Entscheidung der Stadt, die Haftungen nicht zu übernehmen, war goldrichtig.
Nach monatelangen Verhandlungen zog die OMV den Schlussstrich: Wenn die Stadt Graz die Haftungen für das Mega-Fernwärme-Projekt in Graz nicht übernehmen könne und wolle, müsse man den Ausbau der Geothermie stoppen, so die überraschende Botschaft an die steirischen Verhandler, die letzte Woche nach Wien gekommen waren. Wenig später der nächste Paukenschlag: Um das Vorhaben trotzdem noch zu realisieren, bot die Energie Steiermark an, die Fernwärmesparte der Energie Graz zu übernehmen. Ein entsprechender Brief war perfekt ausformuliert und landete nur rund zwei Stunden nach dem Projektstopp im E-Mail-Postfach der Stadtregierer. Alles von langer Hand geplant? Abgekartetes Spiel? In Hintergrundgesprächen fallen scharfe Worte gegen die Energie-Steiermark-Bosse. Wie auch immer man die Vorgänge bewerten will, zumindest eine schiefe Optik bleibt. Zumal es kein Geheimnis ist, dass der Landesenergieversorger längst auf eine Übernahme der Stadt-Tochter Energie Graz spitzt.
In die Kategorie „unnötig“ fällt in diesem Zusammenhang der Fingerzeig von ÖVP-Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer, die Stadt möge doch rasch wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren. In ihrem Appell schwingt der Vorwurf mit, die linke Stadtregierung habe wieder einmal ein Projekt verbockt. Hat sie nicht – vielmehr lässt sie sich, ganz im Sinne der Steuerzahler, nicht über den Tisch ziehen. Hätte sie die Haftungen für das 500-Millionen-Euro-Vorhaben, wie von OMV und Energie Steiermark gefordert, übernommen, wäre sie schlichtweg eines gewesen: blöd.
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