König wusste das nicht

Andrew finanzierte Luxusleben mit geheimen Deals

Royals
25.10.2025 18:31

Jahrzehntelang lebte der in Ungnade gefallene Prinz Andrew (65) ein luxuriöses Leben. Nicht einmal sein Bruder, König Charles III., soll genau wissen, wo Andrew das Geld dafür aufgetrieben hat. Britischen Zeitungen zufolge hat der Prinz Geschäfte mit der Regierung in Kasachstan gemacht und war mit einem libyschen Waffenhändler auf Urlaub.

Andrew soll aktuell nur eine einzige offizielle Einkommensquelle haben, berichtet „The Guardian“. Pro Jahr bekommt er 20.000 Pfund (knapp 23.000 Euro) Pension für die Zeit, in der er bei der Marine war. Allein mit dem Geld aus dieser Pension wird Andrew wohl kaum in der Lage gewesen sein, sich seinen Lebensstil zu finanzieren – wie zum Beispiel die angeblich 18 Millionen Pfund teure Lodge in der Schweiz, die er sich 2014 gekauft hat.

Nicht einmal die laufenden Kosten kann Andrew mit seiner Pension bestreiten. Er wohnt aktuell in der Royal Lodge im Windsor Great Park. Laut Berichten des „Telegraph“ laufen aber konkrete Gespräche, wonach der in Ungnade gefallene Prinz bald ausziehen wird. Andrew zahlt zwar keine Miete für das riesige Anwesen. Allerdings ist er laut Vertrag dazu verpflichtet, das Haus in Schuss zu halten – laut Experten kostet ihn das rund 250.000 Pfund im Jahr.

Andrew lebt in der offenbar völlig verfallenen Royal Lodge.
Andrew lebt in der offenbar völlig verfallenen Royal Lodge.(Bild: Stringer / REUTERS / picturedesk.com)

Drei Millionen Pfund für Polizeischutz
Dazu kommt noch, dass Prinz Andrew für seinen Polizeischutz selbst aufkommen muss. Angeblich sind das drei Millionen Pfund pro Jahr, berichtet „The Guardian“.

Zusammengefasst: Andrews Ausgaben sind deutlich höher als seine Pension. Wie kann der Prinz sich das alles also leisten?

Zwischen 1978 und 2010 war Andrew ein arbeitendes Mitglied der Königsfamilie und bekam Geld aus der Staatskasse. Im Jahr 2010 soll Andrew 249.000 Pfund bekommen haben. Das ist letzte öffentliche Zahl dazu. Danach soll die Queen Andrew Geld aus ihrem privaten Vermögen ausgezahlt haben. Laut Recherchen des „Guardian“ erhielt Andrew für seine königlichen Aufgaben über die Jahre insgesamt fast 13 Millionen Pfund.

Prinz Andrew und sein Bruder König Charles
Prinz Andrew und sein Bruder König Charles(Bild: Toby Melville / REUTERS / picturedesk.com)

König Charles kappte Geldfluss
2019 musste Andrew dann wegen der Eppstein-Affäre als arbeitendes Mitglied der Königsfamilie zurücktreten. Nach 2019 dürfte Andrew weiterhin Geldzahlungen aus der königlichen Familie erhalten haben, es soll etwa eine Million Pfund pro Jahr gewesen sein. Im vergangenen Jahr soll König Charles die Zahlungen aber gestoppt haben.

Andrew kümmerte sich aber wohl seit Jahrzehnten ohnehin selbst darum, sein Einkommen aufzubessern. 2001 wurde er zum Handelsbeauftragten der Regierung ernannt. Dieser soll ins Ausland reisen und britischen Unternehmen dabei helfen, Geschäfte zu schließen. Es wird aber vermutet, dass Andrew diese Rolle vor allem dafür ausgenutzt hat, Kontakte für seine eigenen Geschäfte zu knüpfen.

Urlaub mit Waffenschmuggler
Es gibt haufenweise Kontroversen um Andrews Geschäftsbeziehungen. So machte er Urlaub mit einem libyschen Waffenschmuggler, kritisierte Korruptions-Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Rüstungsgiganten BAE und speiste im Buckingham Palace mit einem führenden Mitglied der später gestürzten tunesischen Diktatur.

Verkaufte Geschenk von Queen nach Kasachstan
2007 verkaufte er ein Herrenhaus – ein Hochzeitsgeschenk der Queen – an den Schwiegersohn des Präsidenten von Kasachstan für drei Millionen Pfund über dem geforderten Preis von zwölf Millionen. Vermutlich eher kein Zufall – denn Andrew reiste regelmäßig nach Kasachstan. Berichten zufolge soll Andrew für griechische und schweizerische Unternehmen gearbeitet haben, die Großaufträge in Kasachstan ergattern wollten. Andrew machte die Unternehmen mit hochrangigen Politikern in Kasachstan bekannt. Kam ein Geschäft zustande, habe Andrew eine Provision von einem Prozent oder 3,85 Millionen Pfund kassiert.

Extra Briefkastenfirma gegründet
Die Geschäfte, denen Andrew danach nachging, sind undurchsichtig. 2022 wurde er gefragt, wieso er mindestens 750.000 Pfund im Zusammenhang mit einem Finanzier bekommen hatte, der wegen Betrugs angeklagt wurde. Andrew zahlte das Geld zurück.

Zusätzlich soll Andrew noch in Aktien investieren – und dafür eine Briefkastenfirma gegründet haben, um die Investitionen vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Vermutlich hat Andrew auch von Verwandten geerbt. Doch dazu gibt es keine genauen Informationen.

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