Prinz Andrew (65), der in Ungnade gefallene Bruder von König Charles III., verliert ein weiteres Symbol seines einstigen königlichen Status. Sein persönliches Wappen wurde aus Windsor Castle entfernt – ein drastischer Schritt, der in der Geschichte des britischen Königshauses nur bei Verrätern oder Aufständischen vorkommt!
Der Banner mit Andrews Wappen hing bislang in der St. George’s Chapel – direkt neben dem seines Neffen Prinz William, heißt es in Berichten. Dort wurde er 2006 aufgehängt, als Andrew zum Ritter des Hosenbandordens (Order of the Garter) ernannt wurde – einer der höchsten Ehren Großbritanniens.
Nun ist das Zeichen verschwunden, nachdem der Prinz offiziell auf seine royalen Titel und Auszeichnungen verzichtet hat.
Schande für Andrew
Das Entfernen seines Wappens gilt als schwerste Demütigung, die einem Mitglied der Windsors widerfahren kann. Für viele Beobachter ist es ein Zeichen, dass König Charles endgültig einen Schlussstrich unter die Ära seines skandalgeplagten Bruders zieht. Weitere Schritte könnten folgen und werden von der britischen Öffentlichkeit sogar erwartet.
Prinz Andrew bestreitet weiterhin jegliches Fehlverhalten – doch in Windsor wird sein Platz in der Geschichte jetzt von einer leeren Stelle eingenommen.
Keine Debatte zu Prinz Andrew im Parlament
Das britische Parlament wird sich vorerst aber nicht mit einer Debatte mit der Verwicklung von Prinz Andrew in den Missbrauchsskandal um US-Multimillionär Jeffrey Epstein befassen.
Das sagte der Sprecher von Premier Keir Starmer in London. „Prinz Andrew hat schon bestätigt, dass er seine Titel nicht verwenden wird. Wir unterstützen die Entscheidung der Königsfamilie und wir wissen, dass sie nicht wollen, dass Zeit von anderen wichtigen Themen weggenommen wird“, so der Sprecher.
Epstein-Opfer Virginia Giuffre hatte Andrew vorgeworfen, sie mehrfach sexuell missbraucht zu haben, darunter als 17-Jährige. Kurz vor der Veröffentlichung ihrer Memoiren in dieser Woche legte Andrew seinen Titel als Herzog von York und weitere Ehrungen nieder. Er reagierte damit wohl auf Druck seines Bruders König Charles III. und von Thronfolger Prinz William. Einige Abgeordnete forderten jedoch, die Titel müssten offiziell aberkannt werden, wozu ein Parlamentsbeschluss erforderlich ist.
Fragen zur Transparenz der royalen Finanzen
Parlamentspräsident Lindsay Hoyle hatte deutlich gemacht, dass eine Debatte sowohl von mehreren Abgeordneten gewünscht wird, als auch grundsätzlich möglich sei. Zeit dafür einräumen müsse aber die Regierung, so der Unterhaussprecher. Er schränkte jedoch ein, dass im Rahmen von Fragen keine Kritik an Mitgliedern der Royal Family geäußert werden dürfe.
Die fraktionslose Abgeordnete Rachael Maskell brachte einen Gesetzentwurf ein, der den Entzug von Adelstiteln ermöglichen soll. In der Vergangenheit gibt es dafür kaum einen Präzedenzfall. Lediglich im Ersten Weltkrieg wurden einigen deutsch-britischen Adligen Titel aberkannt, nachdem sie sich entschieden hatten, auf deutscher Seite zu kämpfen. Dass der Entwurf es ins Gesetzbuch schafft, gilt als unwahrscheinlich.
Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses, Geoffrey Clifton-Brown, hatte jedoch angekündigt, schriftliche Anfragen bei Vertretern des Crown Estate und beim Finanzministerium zu stellen. Beim Crown Estate handelt es sich um ein Portfolio an Immobilien, Nutzungsrechten und landwirtschaftlichen Flächen, zu dem auch die Luxusimmobilie Royal Lodge in Windsor gehört, in der Prinz Andrew lebt.
Wie die Londoner „Times“ kürzlich unter Berufung auf den Pachtvertrag berichtete, zahlt der in Bedrängnis geratene Bruder von König Charles dort keine Miete, sondern nur den symbolischen Betrag eines Pfefferkorns pro Jahr. Das hatte Fragen zur Transparenz der königlichen Finanzen aufgeworfen.
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