„Die Nazis in Salzburg“, eine Serie von Hans Peter Hasenöhrl – Folge 7: Thomas Bernhard als Augenzeuge: Er beschreibt das Ende der Nazi-Herrschaft in der Stadt Salzburg. Bomber verfehlen den Obersalzberg: 43 Menschen sterben in Luftschutzkeller bei Kirche in Grödig. Zuerst im Lager der Amerikaner, dann Begnadigung: Politische Karrieren der „Glasenbacher“ in der FPÖ.
BERICHT. „Den Dom hatte eine Luftmine getroffen, eine riesige Staubwolke lag über dem fürchterlich aufgerissenen Dom und wir konnten auf die zum Großteil brutal abgerissenen Gemälde auf der Kuppelwand schauen. Die Gegenwart entwickelt sich zur allergrößten Weltkatastrophe. Tagtäglich den klaren Himmel verdüsternde, verfinsternde, dröhnende und drohende Flugzeuge. Wir waren bald nicht mehr in der Andräschule sondern in den Luftschutzstollen, die von russischen, französischen, polnischen Zwangsarbeitern unter unmenschlichen Bedingungen in die beiden Stadtberge getrieben worden waren. Finstere Höhlen, in welche sich die fürchterlichsten Szenen vor unseren Augen abspielten. Viele sind in diesen Stollen erstickt oder aus Angst umgekommen. Die Menschen verfolgen mit ihren vor Angst und Hunger gebrochenen Augen alles Geschehene. Die Straßen waren voll Glas-und Mauerschutt und in der Luft war der eigentümliche Geruch des totalen Krieges. Auf dem Weg in die Gstättengasse war ich vor der Bürgerspitalkirche auf einen weichen Gegenstand getreten, und ich glaubte, es handle sich um eine Puppenhand, aber es war eine von einem Kind abgerissene Kinderhand gewesen.“ Sätze aus der Weltliteratur: Thomas Bernhard beschreibt in seinem Meisterwerk „Die Ursache“ seine entsetzlichen Eindrücke beim Untergang der Nazi-Diktatur.
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