Ski-Ass Marco Schwarz:

„Habe hoffentlich noch viele gute Jahre vor mir!“

Ski Alpin
20.07.2025 06:30

Die „Krone“ traf Ski-Star Marco Schwarz in seiner Heimat am Millstättersee, sprach mit dem sechsfachen Weltcupsieger nach einer schwierigen abgelaufenen Saison über seine aktuelle körperliche Verfassung, den anstehenden „30er“ und die Olympischen Spiele vor der Haustüre. 

Ich hätte mir gehofft, dass es leichter von der Hand geht, das war teilweise schon richtig zach.“ Ja, auf den Blick zurück verzichtet Marco Schwarz nur zu gerne. Die Folgen von Kreuzbandriss und Bandscheibenvorfall belasteten den Kärntner im Vorjahr stark, seine Comebacksaison war gezeichnet von Schmerzen, vielen Auf und Abs. „Aber“, wischt er beim „Krone“-Termin am Millstättersee weg, „das ist Geschichte, spielt jetzt keine Rolle mehr“.

Der Blick ist nur nach vorne gerichtet, die Lehren aus dem Vorjahr sind gezogen. „Der Körper hat oberste Priorität – sobald es zwickt, nehme ich sofort raus.“ Zu oft sei er über den Schmerz drübergegangen. „Ich war wie ein Getriebener. Es war anders nicht möglich, aber das will ich nicht mehr, das bringt mir auch gar nichts.“

Der „Runde“ lässt ihn kalt
Nach der Saison legte er die Ski drei Wochen komplett ins Eck, verzichtete auf Materialtests, machte Therapie, danach Urlaub mit seiner neuen Freundin im spanischen Baskenland. Und ließ in der Vorbereitung Laufeinheiten fast komplett weg. Mit Erfolg. „Ich bin relativ schmerzfrei.“ Relativ? „Das Knie zwickt ab und an, aber wir haben es im Griff.“ Der Rücken sei indes kein Thema. „Der hat sich super erholt. Da muss ich auf Holz klopfen, dass es so bleibt.“

Die „Krone“ besuchte Marco Schwarz in seiner Heimat am Millstättersee.
Die „Krone“ besuchte Marco Schwarz in seiner Heimat am Millstättersee.(Bild: Urbantschitsch Mario)

Gesundheit, es ist ohnehin der größte Wunsch des Kärntners zum anstehenden 30. Geburtstag. „Letzten Sommer habe ich mich gefühlt wie ein Hundertjähriger“, lacht er. „Jetzt bin ich körperlich wesentlich jünger. Und vom Kopf her fühle ich mich sowieso nicht wie ein 30-Jähriger“, lässt ihn der nahende „Runde“ kalt.

Der, wenn man so will, das letzte Drittel seiner Karriere einläutet. „Darüber habe ich nicht nachgedacht, ein baldiges Karriereende ist für mich gar kein Thema – ich habe hoffentlich noch viele gute Jahre vor mir“, meint „Blacky“, der nur so vor Motivation strotzt: „Ich bin extrem hungrig, freue mich wieder aufs Skifahren – das war im Hochsommer auch nicht immer so.“

Dort anzuknüpfen, wo er vor seiner Verletzung war, treibt ihn an: Im Dezember 2023 führte er nach dem Slalomsieg in Madonna den Gesamtweltcup an. „Ich will wieder ganz oben stehen, dieses Gefühl spüren.“ Und das möglichst in allen Disziplinen. Die Zukunft im Slalom, im Vorjahr wegen des hohen Trainingsumfangs und der Belastung ein Sorgenkind, ist offen. „Ich will es weiter probieren.“ Bleiben Erfolge aber aus, „werde ich mich umorientieren“.

Schwarz arbeitet an der Fitness für die neue Saison.
Schwarz arbeitet an der Fitness für die neue Saison.(Bild: zVg)
Schwarz arbeitet an der Fitness für die neue Saison.
Schwarz arbeitet an der Fitness für die neue Saison.(Bild: zVg)
Schwarz arbeitet an der Fitness für die neue Saison.
Schwarz arbeitet an der Fitness für die neue Saison.(Bild: zVg)

Die Rückkehr im Super-G ist indes fix, die Abfahrt folgt. „Aber erst, wenn ich 500 Punkte habe, es mit der Nummer Sinn macht. Alles andere raubt zu viel Energie. Vom Kopf her bin ich aber voll bereit, wieder Speedrennen zu fahren.“ Die Neueinführungen der FIS, um den Sport sicherer zu machen, sieht er positiv. „Mit Airbag und schnittfester Unterwäsche fahre ich schon länger, das macht definitiv Sinn.“

Rückkehr an Sturz-Ort
Die heftig diskutierten Karboneinlagen, die verboten werden, fuhr er nie. Dass Marco Odermatt, der die Teile seit Jugendtagen verwendet, durch das Verbot an Dominanz einbüßt, verneint „Blacky“: „Er wird was umstellen müssen, aber er hat sicher was Ähnliches, Erlaubtes gefunden. Er bleibt der, den es zu schlagen gilt.“

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Eigentlich wollte ich mit Marko (Anm: Cheftrainer Pfeifer) mit der Harley hinfahren, eine Tour machen, aber das ist sich zeitlich leider nicht ausgegangen.

Marco Schwarz über seine Rückkehr nach Bormio

Das Highlight der Saison sind unbestritten die Olympischen Spiele im Februar – vor der Haustüre in Italien. „Endlich wieder in Europa, das ist ein großes Ziel“, sagt Schwarz, der sich über große Fanunterstützung aus der Heimat freuen dürfte. „Fanclub und Familie sind schon am Planen – weil die Hotelpreise so teuer sind, werden sie aber wohl Tagesreisen mit dem Bus organisieren.“

Für ihn selbst wird es die Rückkehr an den Ort seines Sturzes. „Eigentlich wollte ich mit Marko (Anm: Cheftrainer Pfeifer) mit der Harley hinfahren, eine Tour machen, aber das ist sich zeitlich leider nicht ausgegangen.“ Er habe aber „keine negativen Gedanken an Bormio“, keine Angst vor der Stelvio: „Ich denke, ich kann das gut ausblenden.“

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