Siege sollen her

Ski-Champ Haaser will im Weltcup in die Weltklasse

Ski Alpin
23.07.2025 14:21

Ski-Weltmeister Raphael Haaser hat sich für den neuen Alpin-Winter allerhand vorgenommen! „Priorität 1 ist einmal, im Riesentorlauf ähnlich konstant zu werden wie im Super-G“, sagte der RTL-Weltmeister von Saalbach, der im Weltcup noch sieglos ist und das ändern möchte. „Das steht sicher auf der Liste“, meinte der Tiroler. „Dann ist ein weiteres Ziel, die Abfahrt auch in Angriff zu nehmen.“ Außerdem stehen im Februar 2026 die Olympischen Spiele in Norditalien an.

„Ein Großereignis ist immer ein Highlight im Winter, und Olympia hat schon noch einmal einen anderen Stellenwert, dadurch dass es nur alle vier Jahre ist. Es wäre natürlich schon das Ziel, da was mit heimzunehmen“, sagte der 27-Jährige, der im vergangenen Februar in Saalbach-Hinterglemm sensationell Riesentorlauf-Gold geholt hatte – mit Startnummer 22. Im Super-G war Haaser davor bereits zu Silber gefahren. Die Heim-WM sei „gewaltig, unglaublich, ein einmaliges Erlebnis“ gewesen, hielt er fest. „Es ist eine große Genugtuung, dass man über Jahre einiges richtig gemacht hat.“

Bessere Startnummer, bessere Chancen
Das Großereignis in Salzburg brachte ihm auch einen Popularitätsschub – und damit mehr Termine, mehr Stress in der „Off-Season“ als gewohnt. „Das nimmt man aber gerne in Kauf“, erklärte Haaser, der sich im Mai beim Schottland-Urlaub entspannt hatte. Dementsprechend hätte er auch nichts dagegen, wenn die gesteigerte Aufmerksamkeit zum Dauerzustand würde. Was wohl passieren würde, könnte der künftige Atomic-Pilot auch im Weltcup so auftrumpfen wie in Saalbach.

Raphael Haaser
Raphael Haaser(Bild: Birbaumer Christof)

Bisher hat Haaser fünf Weltcup-Podestplätze zu Buche stehen – allesamt zweite Plätze im Super-G. „Das ist auf jeden Fall meine konstanteste Disziplin“, stellte er fest. Im Riesentorlauf hat er sich bisher nicht in den Top-15 der Startliste festbeißen können. In der Abfahrt sorgten der ÖSV-interne Platzmangel, seine Startnummern-Situation und Verletzungen dafür, dass Haaser über zehn Weltcup-Einsätze bisher nicht hinauskam. Das könnte sich in diesem Winter allerdings ändern, wenn er konstant 500 WCSL-Punkte hat.

„Stand jetzt habe ich die 500 Punkte beisammen, aber es hängt dann sicher ein bisschen von Sölden ab, ob es in Amerika auch so ist oder nicht“, erläuterte der ÖSV-Sportler. Für ihn müsse es in der Abfahrt „einen Sinn“ machen, betonte Haaser. Nur einzelne Starts wären auf die Dauer zu wenig. Ein drittes Standbein habe er sich schon seit längerer Zeit aufbauen wollen, die magische 500-Punkte-Marke habe er aber immer verfehlt. „Und dann ist es schwierig, von hinten raus irgendwas zu reißen in der Abfahrt.“

Raphael Haaser
Raphael Haaser(Bild: GEPA pictures)

Für Airbag-Pflicht und Carbon-Verbot
Haaser trainiert in dieser Saison in der Gruppe WC 1 mit den Speed-Spezialisten um Vincent Kriechmayr, Daniel Hemetsberger und Co., aber auch mit Lukas Feurstein. Geleitet wird die Gruppe von Andreas Evers, der zum ÖSV zurückgekehrt ist. „Er war im Frühjahr bei den Tests dabei, dann haben wir noch ein bisschen trainiert“, sagte Haaser, der den ehemaligen Coach von Hermann Maier als „Topmann“ bezeichnete. „Er ist, glaube ich, schon lange genug im Geschäft, dass er weiß, um was es geht.“

In der neuen Saison kommen auf die Rennläufer im Speed-Bereich einige Änderungen im Materialsektor zu. Der Airbag wird verpflichtend, zudem die schnittfeste Unterwäsche. „Ich glaube, der Sport entwickelt sich immer weiter, wird immer schneller, immer gefährlicher, da tut es sicher gut, dass man für den Aspekt Sicherheit etwas tut“, sagte Haaser, der bisher ohne Airbag unterwegs war. „Die Technik ist mittlerweile schon gut, aber sicher noch ausbaufähig. Da hilft es sicher, je mehr da beteiligt sind. Desto schneller wird was weitergehen.“

Raphael Haaser
Raphael Haaser(Bild: Birbaumer Christof)

Der Einsatz von rigiden Carbon-Einlagen wird hingegen verboten – auch das befürwortet Haaser. „Es wird oft so dargestellt, als könnte man ohne dem Zeug nicht mehr Skifahren, der Meinung bin ich nicht“, erklärte er. „Ich habe mich nicht groß damit beschäftigt, weil ich es erstens nicht gefahren bin, zweitens auch gar nicht probiert habe und daher nicht wirklich weiß, was passiert wirklich, wenn man damit fährt. Aber ich glaube, wenn man so zurückschaut auf die letzten zwei, drei Saisonen, wo das immer mehr geworden ist, sieht man schon eine Tendenz, dass in Grenzsituationen der Spielraum einfach brutal klein wird.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

KMM
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt